Im Botanischen Garten von Burghausen wurden Stolpersteine verlegt
Eine Verbeugung vor den Opfern

06.07.2017 | Stand 26.07.2023, 14:55 Uhr

Stadt und Bürger gedenken damit der jüdischen Familie Galitzenstein, die Opfer des Nationalsozialismus wurde

BURGHAUSEN Auf dem Gelände des Botanischen Gartens, auf dem einst der Wacker-Chemiker Dr. Eugen Galitzenstein mit seiner Familie lebte, wurden am Samstagvormittag fünf Stolpersteine verlegt. Diese sollen zum einen daran erinnern, dass während der Zeit des NS-Regimes auch in Burghausen Menschen wegen ihrer jüdischen Herkunft verfolgt und missachtet wurden. Zugleich sollen die Stolpersteine, wie sie der Künstler Gunter Demnig bereits in über 700 Städten verlegt hat, die Menschen daran erinnern, wachsam und sensibel zu bleiben und sich gegen rechtsextremistische Umtriebe zu wehren.

Bürgermeister Hans Steindl mahnte, dass nicht nur die Politik, sondern jeder Einzelne hinschauen und sich gegen Neonazis wehren muss. Ausdrücklich erklärte Werkleiter Dr. Dieter Gilles, dass die Wacker Chemie die Stolperstein-Aktion unterstütze: Dr. Galitzenstein habe sich als Chef-Chemiker in Burghausen verdient gemacht und nur dank des Einsatzes von Werkleiter Wolfgang Gruber und Geschäftsführer Johannes Hess ist er aus dem KZ freigekommen, musste aber mit seiner Familie das Land verlassen.

Eine erfreuliche Zahl interessierter Burghauser erfuhr von dem Künstler Gunter Demnig Einzelheiten über sein außergewöhnliches Kunstprojekt. Er meinte abschließend: Jeder, der die Namen auf den Steinen lesen wolle, müsse unwillkürlich eine Verbeugung vor den Opfern machen ...

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