Er dachte alle seien tot ...
Holocaust-Überlebender trifft auf seinen Neffen

22.11.2017 | Stand 31.07.2023, 14:59 Uhr
−Foto: n/a

Ein Holocaust-Überlebender, der in die Sowjetunion floh und später nach Israel auswanderte, dachte, dass seine gesamte Familie von den Nazis ermordet worden sei. Doch mit 102 Jahren sollte er eines Besseren belehrt werden.

ISRAEL Der Zweite Weltkrieg riss so einige Familien auseinander und zurück blieb nur Trauer und Leid. Auch wenn viele versuchten, ihre Liebsten wiederzufinden, blieb einigen von ihnen dieses Glück verwehrt. 

Anders sah es bei Eliahu Pietruszka aus. Der inzwischen 102-jährige Mann floh 1939 als 24-Jähriger ohne seine Eltern und Geschwister von Warschau in die Sowjetunion. 1949 wanderte er laut des Berliner Kuriers nach Israel aus und gründete seine eigene Familie.

Den Rest seines Lebens glaubte er, dass seine gesamte Familie von den Nazis ermordet worden sei. Doch ein kleiner Hoffnungsschimmer blieb, weshalb er mit größter Mühe versuchte, das Schicksal seiner Familienmitglieder herauszufinden. 

Mit Hilfe einer Kanadierin, die in einer Datenbank einer Holocaust-Gedenkstätte Nachforschungen anstellte, kam dann nach etlichen Jahren endlich die bewegende Nachricht: Pietruszka hat noch lebende Verwandte! 

Die Kanadierin stieß beim Durchforsten der Namen auf Pietruszkas Bruder Volf. Dieser sei zwar bereits 2011 verstorben, doch er hinterließ einen Sohn, der seinen 102-jährigen Onkel im Altersheim besuchte. 

Die emotionale Begegnung sieht man hier. Beide sind tränenüberströmt und überlücklich, sich gefunden zu haben. Sie umarmen sich und sprechen Russisch miteinander - eine Sprache, die Pietruszka schon seit Jahren nicht mehr gesprochen hat.

Altötting