Astronomie
Asteroid soll Sonntag relativ nah an der Erde vorbeifliegen

26.03.2021 | Stand 26.03.2021, 10:26 Uhr

NASA/JPL-Caltech/dpa

Freude für Hobbyastronomen: Der Himmelskörper «2001 F032» kommt der Erde am Wochenende ungewöhnlich nahe. Auf «Risikokurs» ist er mit einem Abstand von zwei Millionen Kilometern allerdings nicht.

Der wohl größte Asteroid, der der Erde nach Einschätzung von Wissenschaftlern in diesem Jahr nahe kommen wird, soll am Sonntag (21. März) an unserem Planeten vorbeifliegen.

Der Himmelskörper mit dem Namen «2001 FO32» und einem Durchmesser von mehreren Hundert Metern werde sich der Erde bis auf etwa zwei Millionen Kilometer nähern, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Das sei mehr als fünfmal so weit wie die Entfernung von der Erde bis zum Mond.

Die Gefahr eines Zusammenstoßes gebe es nicht - weder jetzt noch in der Zukunft, heißt es bei der Nasa. «Der ist stabil, er ist nicht auf Risikokurs», sagte auch der Asteroidenexperte der europäischen Raumfahrtagentur Esa, Detlef Koschny, der Deutschen Presse-Agentur.

«Wir kennen die Umlaufbahn von "2001 FO32" um die Sonne sehr genau, seit seiner Entdeckung vor 20 Jahren haben wir ihn verfolgt», sagte Paul Chodas vom Center for Near Earth Object Studies in Kalifornien. «Es gibt keine Möglichkeit, dass der Asteroid der Erde näher als zwei Millionen Kilometer kommt.»

Der Asteroid könne mit entsprechender Ausrüstung auch von Hobbyastronomen gesehen werden, sagte Koschny. Zwei Millionen Kilometer seien in der Dimension des Sonnensystem nichts.

«2001 FO32», der in jeweils 810 Tagen die Sonne einmal umkreist, wird den Angaben zufolge mit rund 124.000 Stundenkilometern außergewöhnlich schnell an der Erde vorbeifliegen - und sich ihr danach erst wieder 2052 ähnlich stark nähern. Die Wissenschaftler der Nasa wollen die Chance während des Vorbeiflugs nutzen, den Asteroiden genauer zu untersuchen. «Wir wissen nicht viel über ihn», sagte Koschny.

Die Esa habe ihre eigenen Programme, um sich die für die Erde kritischen Objekte anzusehen. «2001 FO32» wäre - wenn er denn nicht in harmloser Entfernung flöge - von der Größe her ein typischer Kandidat für den Versuch, ihn aus seiner Laufbahn abzulenken, um eine mögliche Kollision mit der Erde zu vermeiden. Ein Asteroid dieser Größenordnung könne ein ganzes Land zerstören, sagte Koschny. Zum Vergleich: Die Explosion eines 20-Meter-Brockens 2013 richtete in der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk Verwüstungen an. Die Druckwelle verletzte rund 1500 Menschen.

Die Esa hatte erst im vergangenen Jahr ein nach der griechischen Göttin «Hera» benanntes Asteroiden-Abwehr-Projekt initiiert. Dabei soll untersucht werden, wie sich der Aufprall einer Nasa-Sonde auf einen Asteroiden auswirkt.