Währung
Kryptowährungen: China erhöht Druck auf Banken

21.06.2021 | Stand 21.06.2021, 14:17 Uhr

Uncredited/CHINATOPIX/dpa

China setzt seinen rigorosen Kurs gegen Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether fort. Gleichzeitig entwickelt das Land seine eigene Digitalwährung.

China verschärft seinen Kurs gegen privatwirtschaftliche Kryptowährungen wie Bitcoin.

Heimische Banken und das riesige Fintech-Unternehmen Ant Group seien aufgefordert worden, keine Dienstleistungen für den Krypto-Handel mehr anzubieten, teilte die chinesische Notenbank in Peking mit. Viele Digitalanlagen reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf die Nachricht.

Die Institute seien auf einem gesonderten Gesprächstermin über die Marschroute unterrichtet worden, erklärte die Zentralbank. Es sei vor allem um Dienstleistungen gegangen, die der Spekulation mit Kryptowährungen dienten. Derartige Dienste störten das Finanzsystem und könnten für kriminelle Aktivitäten wie Geldwäsche missbraucht werden. Nicht nur sollen derartige Dienste eingestellt werden, es sollen auch die Zahlungsverbindungen zu Krypto-Handelsplätzen gekappt werden.

Mit der Initiative setzt China seinen rigorosen Kurs gegen Digitalwährungen wie Bitcoin oder Ether fort. Seit Tagen häufen sich Nachrichten aus einzelnen Provinzen, dass dort gegen die digitale Herstellung von Kryptowährungen vorgegangen wird. Dieses sogenannte Mining gilt aufgrund seines hohen Stromverbrauchs als umweltschädlich.

China entwickelt seit längerem seine eigene Digitalwährung, den Digital-Yuan. Diese soll im Gegensatz zu privatwirtschaftlichen Kryptoanlagen der Kontrolle des Staats unterliegen. Andere Länder gehen ähnliche Wege, die chinesischen Bemühungen gelten aber als am weitesten fortgeschritten.

Zusätzliche Belastung für den Kryptomarkt kam am Montag von der eher trüben Stimmung an den Finanzmärkten. Bitcoin und andere Digitalwerte gelten als riskante Anlageklassen, die durch Kursverluste an den Aktienmärkten meistens belastet werden. Allerdings ist dieser Zusammenhang nicht eindeutig, da einige Anleger in Digitalanlagen auch eine Art Goldersatz sehen. Von ihren Rekordständen haben sich die großen Internetdevisen in den vergangenen Wochen jedenfalls deutlich entfernt.