Fußball in Italien
Neue Trainer, alte Top-Stars - Serie A startet in 90. Saison

19.08.2021 | Stand 21.08.2021, 15:37 Uhr

Inter Mailand gewann in der vergangenen Saison die italienische Meisterschaft.- Foto: Nicola Marfisi/AP/dpa

Die italienische Serie A hält meist bereit, was viele Fußball-Herzen begehren: Top-Stars, Tradition und große Emotionen. Am Samstag startet sie in ihre 90. Spielzeit.

Italiens einst so stolze Serie A wirkte zuletzt in Fußball-Europa etwas abgehängt.

Das italienische Ausnahme-Sportjahr mit dem EM-Titel der Nationalmannschaft und wichtigen Medaillenerfolgen bei Olympia aber hat die Vorfreude der Tifosi auf den Start der neuen Saison am Samstag (18.30 Uhr) genährt. Einige Vereine kämpfen indes weiter mit enormen Finanzproblemen. Kurz vor dem Liga-Start bot der Transfermarkt noch einige Überraschungen - und das Wechselfenster ist noch bis Ende August offen.

Triumphe:

Der amtierende Meister Inter Mailand gewann den Scudetto in der zurückliegenden Spielzeit vorzeitig und mit Abstand auf seine Verfolger. International gingen die italienischen Clubs in der Vorsaison allerdings leer aus. Im Achtelfinale der Champions League etwa war für Atalanta Bergamo um den deutschen Nationalspieler Robin Gosens, Lazio Rom um den Ex-Dortmunder Ciro Immobile und die Star-Truppe von Juventus Turin Schluss. Auch mit Blick auf die Abgänge ins und Neuzugänge aus dem Ausland in die Serie A, dürfte die Liga international wieder den Anschluss finden wollen.

Top-Stars:

Vor wenigen Tagen meldete sich Cristiano Ronaldo zu Wort: «Ich breche jetzt mein Schweigen, um zu sagen, dass ich es den Leuten nicht erlauben kann, mit meinem Namen herumzuspielen.» Seit Monaten rankten sich Wechselgerüchte um den portugiesischen Superstar. Geht er wieder zu Real Madrid oder Manchester United? Wechselt er zu Paris Saint-Germain? Derzeit ist der 36-Jährige bei Juventus Turin. Sein Vertrag läuft im kommenden Jahr dort aus.

Inter Mailand handelte dagegen einen Millionen-Deal mit dem Premier-League-Club FC Chelsea aus und gab seinen belgischen Top-Torjäger Romelu Lukaku ab. Der 28-Jährige wechselte damit vom italienischen Meister zum Champions-League-Sieger aus England. Im Angriff verpflichtete Inter danach prompt den bosnisch-herzegowinischen Ex-Wolfsburger Edin Dzeko, der vom Hauptstadtclub AS Rom nach Norditalien wechselte. Ob der 35-Jährige Lukaku ersetzen kann, muss er aber erst noch unter Beweis stellen.

Neu in der Liga sind die Stürmer Olivier Giroud und Tammy Abraham, die vom FC Chelsea kamen. Der 34 Jahre alte Franzose Giroud unterschrieb beim AC Mailand, wo er zusammen mit dem schwedischen Stürmer-Oldie Zlatan Ibrahimovic spielen wird. In den ersten Testspielen überzeugte er bereits im Trikot der Rossoneri. Der 23-jährige Abraham steht nun im Kader von AS Rom.

Titeljäger:

Inter brach mit der Meisterschaft eine neun Jahre währende Titelserie von Juventus Turin. Die Bianconeri aus Turin hatten trotz starker Team-Besetzung ihre Saisonziele in einem sportlich turbulenten Jahr mit gescheiterten Super-League-Plänen nicht erfüllt. Am letzten Spieltag mussten sie noch um die Champions-League-Teilnahme bangen. In dieser Saison dürfte sich neben Juve und Inter auch das Team des AC Mailand als Titelanwärter in Position bringen wollen.

Trainer:

Auch auf den Cheftrainerposten wurde ordentlich rotiert. Meistertrainer Antonio Conte verließ Inter, weil die Sparpläne des chinesischen Club-Präsidenten Steven Zhang nicht mit seinen Vorstellungen zusammenpassten. Für ihn kam die Legende von Lazio Rom, Simone Inzaghi. Nach seinem Aus beim SSC Neapel wegen nicht erreichter Saisonziele hatte Gennaro Gattuso, der Weltmeister von 2006, schnell wieder einen Platz auf der Trainerbank bei AC Florenz gefunden. Nicht mal einen Monat später verließ er die Fiorentina im Streit mit dem Verein wieder

Bei AS Rom empfingen die Fans in Scharen den Portugiesen José Mourinho als neuen Übungsleiter. Er kam aus der englischen Premier League von Tottenham Hotspur. Vor elf Jahren verließ er die italienische Liga, nachdem er mit Inter Mailand das Triple geholt hatte. Am Tiber herrscht vor dem Saisonstart dementsprechend Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison mit dem neuen ligaerfahrenen Trainer. Dieser befand allerdings, dass sein Kader an manchen Stellen noch Schwachstellen aufweise. «Das Wort Zeit ist ein Schlüsselbegriff, aber ohne Verbesserung der Ergebnisse wäre ich wirklich frustriert», zitierten Medien den 58-Jährigen unlängst.