Sommerspiele in Tokio
Deutsche Sportler mit Verständnis für Olympia ohne Fans

09.07.2021 | Stand 09.07.2021, 7:28 Uhr

Bernd Thissen/dpa

Das deutsche Olympia-Team hat mit Verständnis auf den Ausschluss von Zuschauern bei den Wettkämpfen in Tokio reagiert.

«Es geht dadurch natürlich etwas Atmosphäre verloren. Aber angesichts der steigenden Zahlen ist diese Entscheidung verständlich und nachvollziehbar», sagte Schwimm-Hoffnung Florian Wellbrock. Zuvor hatte Gastgeber Japan beschlossen, für Tokio erneut den Corona-Notstand zu verhängen und auch einheimische Fans aus den Arenen zu verbannen. Grund sind die wieder steigenden Infektionszahlen in der Hauptstadt.

«Diese Unterstützung wird uns Athleten fehlen, aber wir werden das Beste daraus machen und uns gegenseitig anfeuern. Der Sportsgeist bleibt ungebrochen», sagte Weitsprung-Weltmeisterin Malaika Mihambo. Speerwerfer Johannes Vetter indes sagte Sport1: «Olympia ohne wenigstens ein paar Zuschauer ist verdammt schade. Beim Allvater Fußball zeigt sich wieder, dass andere Gesetze gelten.»

Auch Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, verwies auf die bei der Fußball-EM zugelassenen tausenden Zuschauer. «Diese Bilder sind für uns im Sport auch gegenüber der Bevölkerung kaum zu vertreten. Da leben wir lieber mit der sicheren Variante», sagte der DOSB-Chef der «Welt». Das deutsche Team werde seinerseits alles für möglichst sichere Sommerspiele tun. «Die Impfquote liegt bei über 90 Prozent, da haben wir einen exzellenten Wert und maximale Sicherheit für alle, die hinreisen», sagte Hörmann.

Olympia in Tokio soll am 23. Juli eröffnet werden. In Japan hatte sich in den vergangenen Monaten in Umfragen eine Mehrheit gegen die Austragung der bereits um ein Jahr verschobenen Spiele ausgesprochen. Die japanischen Organisatoren und das Internationale Olympische Komitee haben eine erneute Verlegung oder Absage wegen der Pandemie aber immer wieder ausgeschlossen.