2. Liga
Bochums Keeper Riemann wird emotional: Sieg für Opa Hans

23.03.2021 | Stand 02.04.2021, 19:19 Uhr

Roland Weihrauch/dpa

Nicht nur der wichtige Sieg im West-Duell hat Bochums Torhüter Riemann überwältigt. Das 3:0 bei Fortuna Düsseldorf widmete Riemann seinem Großvater, der am Tag vor dem Spiel gestorben ist.

Das 3:0 bei Fortuna Düsseldorf am Montagabend war nicht nur für Zweitliga-Spitzenreiter VfL Bochum ein ganz wichtiger Sieg, sondern vor allem auch für Torhüter Manuel Riemann ein besonderer Moment.

Minutenlang hockte der VfL-Keeper gedankenverloren nach dem Spiel auf dem Rasen und wirkte mitgenommen. Grund dafür war ein persönlicher Verlust, den der 32-Jährige später öffentlich machte. «Mein Opa ist gestern Abend gestorben. Er hat mich fußballerisch zu dem gemacht, der ich heute bin», sagte Riemann bei Sky. «Ich habe heute für ihn gespielt.»

Und deshalb wollte Riemann partout nicht ausgewechselt werden. Früh im Spiel war er umgeknickt und spielte danach nur mit Schmerzen weiter. «Ich wollte auf keinen Fall raus», sagte der Bochumer Torhüter, der mit einigen starken Paraden einer der Garanten für den VfL-Sieg war. «Manu ist absolut verrückt. Es war mir klar, dass er durchziehen wird», sagte Trainer Thomas Reis, der am Vorabend des wichtigen Spiels Kontakt mit seinem Torhüter hatte. «Er wird diesen Verlust verkraften müssen.»

Riemanns Großvater Hans Humpa spielte in den 1960er Jahren für den TSV München 1860 selbst in der Bundesliga. Dort könnte sein Enkel im Sommer auch ankommen. Durch den wichtigen Erfolg nach Toren von Simon Zoller (12. Minute), Gerrit Holtmann (35.) und dem eingewechselten Soma Novothny (87.) im West-Duell ließ der VfL als Spitzenreiter den Hamburger SV zwei Zähler hinter sich. Die SpVgg Greuther Fürth liegt mit 47 Zählern schon vier Punkte dahinter. Bochum hat nach der Länderspielpause in den dann noch folgenden acht Spielen alle Chancen auf die Bundesliga-Rückkehr nach elf Jahren. «Wir waren heute sehr effektiv», lobte Reis sein Team nach dem durchaus etwas glücklichen Sieg, der selbst dem VfL-Coach «natürlich zu hoch» ausgefallen war.

«Bochum hat die Chancen gemacht, wir nicht. Das ist der Unterschied zu den Top-Teams», haderte Fortunas Marcel Sobottka nach seinem 100. Zweitliga-Spiel. Die Träumereien vom direkten Wiederaufstieg dürften sich für den Bundesliga-Absteiger damit zunächst erledigt haben. Als Sechster geht die Fortuna mit sieben Zählern Rückstand auf den Dritten Fürth in den Saison-Endspurt. «Darüber müssen wir heute jetzt ganz sicher nicht sprechen», sagte auch Stürmer Rouwen Hennings zum Thema Aufstieg.