Pandemie-Eindämmung
RKI-Chef empfiehlt Maskenpflicht an Schulen bis 2022

25.06.2021 | Stand 25.06.2021, 9:22 Uhr

Bernd von Jutrczenka/dpa

Gerade haben in den ersten Bundesländer die Sommerferien begonnen. Viele machen sich bereits Gedanken wie es danach aussehen könnte. Das RKI gibt bereits eine Prognose für das kommende Jahr ab.

Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, plädiert für Schutzmaßnahmen in Schulen bis zum kommenden Frühjahr.

«Wir empfehlen, dass in Schulen weiter getestet und Mund-Nasen-Schutz getragen wird. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, das sollte bis zum nächsten Frühjahr so sein», sagte Wieler der «Rheinischen Post». «Zum einen wollen wir ja das Infektionsgeschehen niedrig halten, weil auch Kinder schwer erkranken können. Und zum anderen haben wir natürlich das Ziel, dass die Schulen offen bleiben.»

Nach eigener Aussage rechnet er mit einem steigenden Infektionsgeschehen an Schulen. «Es werden vermehrt Fälle bei Kindern auftreten, schon jetzt sehen wir größere Ausbrüche der Delta-Variante in Schulen.»

Der weitere Verlauf der Pandemie hänge von unser aller Verhalten ab. «Vor allem in Innenräumen sollten wir weiterhin Mund-Nasen-Schutz tragen, die Kontakte reduzieren und Testangebote nutzen. Auch vom Impffortschritt hängt es ab, wann es wieder zu einem Anstieg der Zahlen kommt», so Wieler. «Deshalb ist der Zeitpunkt schwer vorherzusagen. Sicher ist allerdings, dass es im Herbst und Winter wieder zu steigenden Zahlen kommt.»

Wieder schärfere Maßnahmen könne niemand seriös ausschließen. «Aber was ich sicher weiß: Wenn wir jetzt vorsichtig bleiben, wenn wir jetzt in geschlossenen Räumen weiter Masken tragen, wenn wir weiter Abstand halten und die Impfungraten weiter nach oben gehen, dann können wir das vermeiden. Davon bin ich überzeugt. Ich kann nur meine Hoffnung zum Ausdruck bringen, dass das gemeinsam gelingt.»

Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass die zugelassenen Impfstoffe nicht gegen die Delta-Variante wirkten. «Aber natürlich sind wir beunruhigt, weil ständig neue Varianten entstehen werden. Sie müssen schnell erkannt werden und dann die Kontaktnachverfolgung intensiv betrieben werden. Je niedriger die Inzidenzen sind, desto besser kann das den Gesundheitsämtern gelingen», sagte Wieler.