77 Fragen der FDP an Habeck
Ministerium verteidigt Heizungsgesetz und erklärt, was bei FDP-Vorschlag droht

01.06.2023 | Stand 01.06.2023, 21:06 Uhr

Die FDP kritisiert die Habeck-Pläne eines faktischen Verbots von Öl- und Gasheizungen. Stattdessen sollte man an einem anderen Rad drehen: eine Steuerung über den Preis für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). Das Ministerium erklärt, warum das keine gute Idee ist. −Symbolbild: dpa

Im Streit um das umstrittene Heizungsgesetz mit seinem faktischen Verbot für Öl- und Gasheizungen hat das Wirtschaftsministerium seinen Kurs verteidigt. Auf die 77 Fragen der FDP an Minister Habeck antwortete man unter anderem, dass ein Gegenvorschlag nicht funktioniert.



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In Antworten auf Fragen der FDP wendet sich das Ressort von Minister Robert Habeck (Grüne) gegen einen von FDP-Seite vorgeschlagenen Weg - eine Steuerung über den Preis für den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2). Das Ministerium warnt vor der Gefahr, dass ohne Preisobergrenzen die Energiepreise sprunghaft stark steigen könnten. Dies solle aber vor dem Hintergrund der Erfahrungen der Energiekrise des letzten Jahres gerade vermieden werden. Sprunghaft steigende Energiepreise könnten zu „starken sozialen und wirtschaftlichen Verwerfungen“ führen, hieß es.

Habeck hatte nach Ministeriumsangaben am Dienstagabend die Berichterstatter der drei Ampel-Fraktionen eingeladen, um von den FDP-Berichterstattern gestellte 77 Fragen zu beantworten. Die Antworten darauf gibt es nun auch schriftlich, sie lagen der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag vor.

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FDP will grundsätzliche Nachbesserungen



Die FDP will grundsätzliche Nachbesserungen an einem vom Kabinett beschlossenen Gesetzentwurf. Dieser sieht vor, dass von Anfang 2024 an möglichst jede neueingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit Öko-Energie betrieben wird. Der Umstieg soll durch eine staatliche Förderung sozial abgefedert werden, außerdem soll es Übergangsfristen und Härtefallregelungen geben.

FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler sprach sich vor kurzem dafür aus, für den Verkehr und die Gebäude einen Emissionshandel in Deutschland bereits ab 2024 einzuführen - derzeit ist bis 2026 eine Einführungsphase mit einem festen Preis für CO2-Emissionen angesetzt. „Der perspektivisch steigende CO2-Preis im Emissionshandel ist der beste Anreiz für die Menschen, um die Emissionen auch beim Heizen und Autofahren zu reduzieren“, so Köhler.

− dpa/che