Minderheiten
Massenflucht von Rohingya-Flüchtlingen in Malaysia

20.04.2022 | Stand 21.04.2022, 3:06 Uhr

Rohingya aus Lager geflohen - Handout der malaysischen Polizei: Beamte halten Rohingya-Flüchtlinge fest, die aus einem Internierungslager geflohen waren. - Foto: Uncredited/Polis Diraja Malaysia/AP/dpa

Viele Mitglieder der Volksgruppe der Rohingya fliehen nach Malaysia. Dort erhalten sie aber keinen Flüchtlingsstatus und werden in Internierungslagern festgehalten. Eine Massenflucht endet für mehrere Menschen tragisch.

Bei einem Massenausbruch von Rohingya-Flüchtlingen aus einem Internierungslager in Malaysia sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Sie seien nach der Flucht beim Überqueren einer Schnellstraße von Fahrzeugen erfasst worden, zitierte die malaysische Nachrichtenagentur Bernama den örtlichen Polizeichef Mohamad Shuhaily Mohamad Zain. Unter den Toten seien auch zwei Kinder.

Nach Angaben der Einwanderungsbehörde hatten 528 Menschen am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) Absperrungen durchbrochen und waren aus dem Lager in Sungai Bakap im Bundesstaat Penang geflohen. Bei einer sofort eingeleiteten Suchaktion seien mehr als 360 Rohingya wieder eingefangen und in das «Immigration Detention Depot» zurückgebracht worden.

Die muslimische Minderheit der Rohingya aus Myanmar wird in ihrer Heimat brutal verfolgt. Viele fliehen in das überwiegend muslimische Malaysia. Das südostasiatische Land gewährt aber keinen Flüchtlingsstatus. Geschätzte 100.000 Rohingya gelten als Einwanderer ohne Papiere, so dass sie keinen Zugang zu Bildung, Arbeit oder Gesundheitsversorgung haben. Viele weitere sind nach ihrer illegalen Ankunft - zumeist über das Meer - noch nicht registriert und werden in Haftzentren für Einwanderer festgehalten.

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