„Pregnant Cars“ durch Hitze
„Schwangere Autos“ in China: Audi erklärt, was es mit dem Phänomen auf sich hat

14.08.2024 | Stand 16.08.2024, 10:43 Uhr |

„Pregnant cars“ -„schwangere Autos“ sind angeblich die Folge der Hitzewelle derzeit in China. Im Internet jedenfalls sorgen Bilder der bizarr deformierten Autos weltweit für Aufsehen. − Foto: Julia Müller

Die Hitze macht derzeit nicht nur den Europäern zu schaffen, sondern schwappt auch über China hinweg. Dort kämpfen nicht nur Mensch und Tier mit den außergewöhnlichen Temperaturen. Auch den Autos macht das extreme Wetter offenbar zum Teil Probleme - zumindest, wenn man dem Internet Glauben schenken mag.



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Unter dem Titel „Pregnant Cars“ - „Schwangere Autos“ ziehen derzeit im Netz vor allem in den Sozialen Medien Fotos und Videos von bizarr verformten Wagen ihre Kreise. Auch einige Nachrichtenportale haben das angebliche Phänomen in ihrer Berichterstattung schon aufgegriffen.



„Kein Scherz! Autos werden schwanger“



„Kein Scherz! In China gebaute Autos werden ‚schwanger‘ wenn es heiß ist“, schreibt eine Nutzerin auf X (ehemals Twitter). Aber andere erklären: Nachdem spezielle Folien auf den Motorhauben aufgebracht worden seien, um die Optik der Wagen zu verschönern, wölben sich diese Folien in der Hitze und verschaffen den Wagen ein „schwangeres“ Aussehen.



Sogar Audis aus Ingolstadt sind auf den Fotos zu sehen - Autos, die wie alle anderen dieser „pregnant cars“ offenbar mit Folien verziert wurden, die scheinbar der Hitze nicht standhalten und riesige Blasen bilden.

Solche Folierungen kosten laut ADAC bis zu 5000 Euro. Sie müssen alle zwei bis zehn Jahre entfernt werden. Den Autobesitzern wird eigentlich empfohlen, ihre Wagen mit den verzierenden Folien bei starkem Sonnenschein im Schatten zu parken. Doch ist das wirklich der Grund für die bizarren Aufnahmen?

Audi-Ingenieure aus Ingolstadt schauen die Fotos an



„Diese Bilder faszinieren offenbar derzeit Menschen auf der ganzen Welt, vor allem in Indien gehen sie durch die Medien“, sagt auch ein Pressesprecher von Audi auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern. Auf Bitte hat er die Bilder von den stark deformierten „pregnant cars“, den angeblich schwangeren Wagen, auch einigen Audi-Ingenieuren in Ingolstadt vorgelegt. Und die sind, kurz zusammengefasst, der Meinung: Gibt‘s doch garnicht!

Grundsätzlich, so der Sprecher, liefert Audi weltweit nur Autos mit Lack aus - also nicht foliert. Lack ist überhaupt nicht in der Lage, solche Blasen zu bilden, sagt der Audi-Sprecher. Die Folierungen, denen der Schwangere-Autos-Effekt angedichtet wird, werden nach Herstellung von Fremdfirmen auf den Autos angebracht.

„Gekonnte Bildbearbeitung?“



„Ob diese Folierungen aber in der Lage sind, derart bizarr große Blasen zu bilden, ist äußerst fraglich“, sagt der Audi-Sprecher gegenüber der Mediengruppe Bayern. Er vermutet hinter dem Phänomen eher „gekonnte Bildbearbeitung“ - und sagt: „Alles andere käme an die Grenzen der Physik.“