Laut der Landespolizeidirektion Oberösterreich sind am Montagmorgen in der Gemeinde Altenfelden im Bezirk Rohrbach im Mühlviertel (Oberösterreich) Schüsse gefallen. Dabei hat es mittlerweile zwei Todesopfer gegeben, darunter den Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau. Am Dienstag lief die Suche nach dem Täter nach wie vor.
Hunderte Einsatzkräfte der Polizei, darunter die Sondereinheit Cobra, sind im Mühlviertler Bezirk Rohrbach seit dem Montagvormittag im Einsatz, um einen Amokläufer zu fassen. Der Mann hat am Vormittag den Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg ob der Donau (Bezirk Rohrbach), Franz Hofer (ÖVP), erschossen, das bestätigte nun die Landesregierung Oberösterreich.
Weiteres Todesopfer – Möglicher Jagdhintergrund
Die Landespolizeidirektion Oberösterreich bestätigte zu Mittag der Mediengruppe Bayern, dass es nach dem Amoklauf des Mannes im Mühlviertler Bezirk Rohrbach ein weiteres Todesopfer gibt. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Mann, der auch Jagdleiter sei, wie es in der Landespolizeidirektion in Linz hieß. Der erste Tatort befindet sich in Altenfelden, einer Nachbargemeinde von Kirchberg ob der Donau. Ein Medienbericht über ein drittes Todesopfer wurde hingegen von der Polizei zunächst nicht bestätigt.
Hintergrund dürften Auseinandersetzungen um die Jagdaktivitäten des flüchtigen Mannes sein. Ob die beiden Taten tatsächlich in Zusammenhang stehen, werde allerdings laut Polizei noch überprüft. In der rund 1000 Einwohner zählenden Gemeinde oberhalb der Donau auf halber Strecke zwischen Passau und Linz herrschte am Montag Bestürzung. Die Menschen waren schockiert.
Mann gilt als gefährlich – Große Fahndung läuft
Bei der Fahndung nach dem Verdächtigen wurde das Gebiet großräumig abgesperrt. Der Mann gilt als gefährlich, er soll mit einer Langwaffe unterwegs sein. Die Fahndung läuft auch über den Bezirk Rohrbach hinaus. Die Polizei hat ein Foto des Verdächtigen veröffentlich und eine öffentliche Fahndung gestartet. Der Bürgermeister von Kirchberg ob der Donau, Franz Hofer, war seit 2008 im Amt. Der Landesbeamte war auch leidenschaftlicher Jäger.
Bezirkshauptmannschaft aus Sicherheitsgründen geschlossen
Der massive Polizeieinsatz wegen des flüchtigen Amokläufers im Bezirk Rohrbach hat inzwischen auch weitere Folgen. Die Bezirkshauptmannschaft in Rohrbach und auch das Stadtgemeindeamt Rohrbach-Berg wurden aus Sicherheitsgründern geschlossen. Der Bürgermeister von Rohrbach-Berg, Andreas Linddorfer (ÖVP), erklärte das im Telefonat mit der Mediengruppe Bayern: „Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme.“ Die Bezirkshauptmannschaft habe „definitiv zugesperrt“, sagte er. Hintergrund für diese Vorkehrungen und Sicherheitsmaßnahme ist, dass der Amoklauf am Montagvormittag mit Einschränkungen der Jagdaktivitäten des mutmaßlichen Täters zusammenhängen dürfte. Für entsprechenden Bescheide sind in Österreich die Bezirkshauptmannschaften zuständig.
Der Rohrbacher Bürgermeister Lindorfer hat den erschossenen Amtskollegen Franz Hofer aus Kirchberg ob der Donau persönlich gut gekannt. Entsprechend erschüttert ist er über dessen Tod durch einen Amokläufer: „Ich bin auch aus allen Wolken gefallen, als ich das gehört habe.“ Eine derartige Tat sei einfach nicht zu begreifen.
Am Dienstag lief die Fahndung nach dem tatverdächtigen Jäger nach wie vor. Am Vormittag will die Polizei die Öffentlichkeit zum aktuellen Stand informieren.