Die Deutschen bezeichnen sich gerne mal selbst als Grillweltmeister. Das mag auch stimmen, glaubt man den Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Daher lohnt sich ein Blick auf den Grillrost - was kommt bei den Deutschen am Häufigsten auf den Grill? Wir haben nachgesehen.
Knapp 40 Prozent der Deutschen grillen mindestens einmal in 14 Tagen. Das hat eine Umfrage des Statistischen Bundesamtes ergeben. Die Grillsaison beginnt für gewöhnlich im April, wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen nach draußen locken. Dabei hat der Gasgrill den Holzkohlegrill bei der Beliebtheit mittlerweile überholt. Rund 80 Prozent der Verbraucher haben eine Gasgrill, nur 68 Prozent einen Kohlegrill, viele beides. Die Tatsache, dass der in der Regel viel teurere Gasgrill bei den Deutschen hoch im Kurs liegt, zeigt welchen Stellenwert das Grillen hierzulande hat.
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Aber die Deutschen geben nicht nur für die Grill-Hardware viel Geld aus. Jeder Zehnte lässt sich Essen und Zubehör für die Outdoor-Küche 100 Euro und mehr im Monat kosten. Mit Grillen werden in Deutschland Milliarden-Umsätze gemacht, berichtet die „Wirtschaftswoche“. Das wundert nicht, denn schließlich geben einer Umfrage von YouGov zufolge neun von zehn Deutschen an, gerne Gegrilltes zu essen. Und auch hier gibt es eine klare Tendenz: Fleisch.
Vor allem Schweinefleisch liegt auf deutschen Grills
Nicht nur in der Umfrage von YouGov gaben über 80 Prozent der Befragten an, Fleisch zu kaufen. Auch bei den Marktforschern von Civey gaben das 81 Prozent an. Für 65 Prozent sind Würstl auf dem Grill zudem ein Muss. Während Fleisch bei Männern und Frauen gleichermaßen beliebt ist, werden Würstchen mehrheitlich von den Männern (71 Prozent) bevorzugt.
Bei den Fleischarten finden man mit 60 Prozent das Schwein auf den deutschen Grillrosten. Rind und Huhn halten sich mit 49 beziehungsweise 48 Prozent ziemlich die Wage. Prinzipiell mag das aber auch am vorhandenen Angebot und am Preis liegen.
Gemüse hingegen landet mit einem Anteil von 35 Prozent eher selten auf dem Grill. Fleischersatzprodukte findet man auf deutschen Grillrosten so gut wie gar nicht (4 Prozent).
Und was kommt auf Ihren Grill?
Grillfleisch vom Metzger oder aus dem Supermarkt
In der Civey-Umfrage ging es auch um das Kaufverhalten. Die große Mehrheit der Befragten (68 Prozent) kauft ihr Grillgut beim Metzger, gefolgt vom Supermarkt mit 59 Prozent. Beim Discounter besorgen sich 29 Prozent ihre Grillzutaten, auf dem örtlichen Markt nur 12 Prozent.
Die Herkunft des Fleisches wird zudem immer wichtiger. Für 53 Prozent spielt Regionalität eine Rolle, etwa ein Drittel achtet auf Tierwohl-Standarts. Bei genauso vielen hingegen ist der Preis das entscheidende Kaufkriterium.
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Ein Viertel der Deutschen möchte Bio-Grillfleisch
Etwa ein Viertel der Deutschen interessiert sich für Fleisch aus Biohaltung. Das ist aber auch mit Abstand das teuerste. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) untersucht. Dabei wurde dafür jeweils ein Warenkorb mit Zutaten für vier Personen zusammengestellt. Darin enthalten alles, was man für einen Grillabend braucht: Fleisch, Grillgemüse, Salat, Beilagen und Soßen. Der Bio-Korb kostet mit 48,45 Euro am meisten. Der vegane Grillabend kostet 32,81 Euro. Der konventionelle Grillabend kostet 26,86 Euro. Eine Spanne also von über 21 Euro. Besonders das Bio-Fleisch treibt den Preis nach oben. So zahlen Verbraucher für die Bio-Bratwürstchen im Korb 5,32 Euro mehr als für die Würste im konventionellen Korb, beim Rindersteak sind es 5,98 Euro.
Die Berechnungen zu den Preisen basieren laut IW auf bundesweiten und einwohnergewichteten Preisdaten eines Lebensmitteleinzelhändlers vom 20. Juni 2024. Der Vergleich basiert wegen der nicht vorhandenen flächendeckenden Verfügbarkeit einzelner Produkte auf Eigenmarkenprodukten und Markenprodukten und gibt daher nur eine Orientierung.
− lai/dpa