Eis gehört zweifellos zu den beliebtesten Erfrischungen im Sommer. Ob Vanille- oder Schokoladeneis aus der Tiefkühltruhe im Supermarkt oder vielleicht doch die exotischere Sorte direkt aus der Eisdiele um die Ecke – bei Eis gibt es fast für jede Geschmack die richtige Sorte. Doch welche Eis-Sorten liegen 2024 im Trend und welche Unterschiede gibt es bei Eis eigentlich?
Klassische Eis-Sorten sind in Deutschland traditionell sehr beliebt. Bei einer Umfrage des Unternehmens HelloFresh landete Vanille mit 16,5 Prozent auf Platz eins der beliebtesten Eissorten der Deutschen. Es folgen Schokolade mit 15,3 Prozent, Straciatella mit 13,9 Prozent und Erdbeere mit 10,6 Prozent. Exotischere Sorten, wie sie häufig in Eisdielen zu finden sind, rangieren bei den Deutschen nicht auf den vorderen Plätzen.
VegaNuss ist das Eis des Jahres 2024
Dabei geht der Trend laut Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) 2024 bei den Eis-Herstellern eher zu besonders kreativen Kreationen. So sind in diesem Jahr Geschmacksrichtungen wie Pfirsich-Johannisbeere, Pekannuss-Karamell oder Erdbeer-Baiser angesagt. Auch Sorten wie Strawberry Cheescake-Eis oder Pink Lemonade (Zitroneneis mit einem Kern aus Himbeersorbet umhüllt von weißer Schokolade) finden ihren Weg in die Kühltruhen der Supermärkte oder in die Eisdiele um die Ecke.
Eher traditionell geht es dagegen bei der Eis-Sorte des Jahres 2024 in Deutschland zu. Der Verband Uniteis, ein Zusammenschluss italienischer Speiseeis-Hersteller in Deutschland, hat die Sorte VegaNuss zur Eis-Sorte des Jahres gekürt. Dabei handelt es sich um eine Haselnusskreation, die dem aktuellen veganen Trend bei Eis-Sorten entspricht, den auch der BDSI beobachtet. Für Europa kürt der Verband jedes Jahr eine Eissorte aus einem anderen Land zur Sorte des Jahres. In diesem Jahr kommt der Gewinner aus Belgien und heißt „Gaufre de Liège“. Typisch belgisch wird das Vanille-Zimt-Eis mit einer belgischen Karamellwaffel serviert.
Preis pro Kugel Eis um sechs Prozent gestiegen
Wer sich auf eine Kugel Eis, ob klassisch traditionell oder ausgefallen exotisch, aus der heimischen Eisdiele freut, muss sich auch in diesem Jahr auf steigende Preise einstellen. Laut einer Umfrage des 4U Magazins unter 123 Eis-Dielen und Eis-Cafés in 41 deutschen Großstädten und Ferienorten kostet die Kugel Eis 2023 durchschnittlich 1,72 Euro. Das sind 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr, als die Kugel im Schnitt 1,62 Euro kostete.
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Das teuerste Eis gibt es laut Umfrage in Bayern. In der Landeshauptstadt München kostet die Kugel durchschnittlich 2,12 Euro. Die einzige andere Stadt mit einem Durchschnittspreis von zwei Euro oder mehr ist Nürnberg. Hier ist der Eis-Preis im Vergleich zum Vorjahr um 15,6 Prozent gestiegen. Aber auch in Regensburg oder Würzburg liegt der Preis pro Kugel Eis mit 1,83 Euro über dem Bundesdurchschnitt. Am günstigsten ist Eis in Nordrhein-Westfalen. Immerhin sind mit dem Preis auch die Kugeln größer geworden. In den 1960er Jahren wog eine Kugel Eis 25 bis 30 Gramm, heute sind es 80 bis 100 Gramm.
Teures Eis gleich Gutes Eis?
Es gibt einige Faktoren der Eis-Qualität, die man von außen direkt erkennen kann. Wenn das Eis Kristalle aufweist, deutet dies auf plötzliche Temperaturschwankungen hin. Es kann ein Hinweis darauf sein, dass das Eis bereits mehrmals gefroren und aufgetaut wurde und daher nicht frisch ist. Auch zu kräftige, bunte Farben und hohe Eis-Berge in der Auslage sprechen nicht unbedingt für die Qualität des Eises. Beides kann auf die Verwendung künstlicher Zusatzstoffe wie Farbstoffe oder Emulgatoren hindeuten, die das Eis farbintensiver machen und langsamer schmelzen lassen.
Der Aufdruck „aus eigener Herstellung“ muss übrigens kein Qualitätsmerkmal für das Eis sein. Die Bezeichnung ist rechtlich nicht bindend, teilt die Verbraucherzentrale mit. Eis-Dielen könnten mit dem Begriff werben und trotzdem Fertigpulver anrühren oder ein angeliefertes Grundeis anreichern. Wer Wert auf Qualität legt, sollte selbst nachfragen, so die Verbraucherzentrale. Ein Indiz für wirklich selbst gemachtes Eis kann die Auswahl der Eis-Sorten sein. Wenige Sorten deuten eher auf selbst gemachtes Eis hin als eine Auswahl von zehn oder mehr Sorten.
Kaum verbindliche Vorgabe bei der Eisherstellung
Auch inhaltlich gibt es für Speise-Eis nur unverbindliche Standards. Im Deutschen Lebensmittelhandbuch (DLMB) gibt es lediglich eine Reihe von Leitsätzen für Speise-Eis, wie die Produkte im Handel korrekt zu kennzeichnen sind. So sollte Eis-Creme mindestens zehn Prozent Milchfett enthalten, Milch-Eis mindestens 70 Prozent. Da für einfaches „Eis“ anstelle von Milch auch pflanzliche Fette verwendet werden, gelten Eis-Creme und Milch-Eis als hochwertigere Eissorten. Italienisches Gelato enthält im Vergleich zu anderen Eis-Sorten weniger Fett und wird mit weniger Luft aufgeschlagen, was ihm seine besondere Cremigkeit und seinen intensiven Geschmack verleiht.
Auch für den Geschmack von Speise-Eis gibt es nicht immer feste Vorgaben für die Zutaten. So muss der Nussanteil bei Nuss-Eis laut DLMB fünf Prozent betragen, für Pistazien-Eis gibt es dagegen keine Vorgaben. Hier kann es durchaus vorkommen, dass statt echter Pistazien nur Geschmacksaromen verwendet werden.
Laut DLMB ist es wichtig, auf die Bezeichnung des Speise-Eises zu achten. Wenn das Eis zum Beispiel „Eis mit Vanillegeschmack“ heißt, ist es wahrscheinlich, dass nur künstliches Vanillin verwendet wurde. Nur bei der Bezeichnung „Vanille-Eis“ wurde echte Vanille verwendet. Dasselbe gilt für „Nuss-Eis“ bzw.„Eis mit Nussgeschmack“ und alle andere Sorten.