Stürmische Nacht
Bundesweit heftige Gewitter mit Starkregen – Blitz trifft Familie unter Baum schwer

22.07.2024 | Stand 22.07.2024, 8:18 Uhr |

Heftige Gewitter mit Starkregen haben Keller und Straßen unter Wasser gesetzt.  − Symbolbild: Mohssen Assanimoghaddam/dpa

In einigen Teilen Deutschlands ist es eine stürmische und vor allem regnerische Nacht. Feuerwehren und Polizei rücken Hunderte Male aus. Auch in der Region kam es zu Einsätzen.



Heftige Gewitter mit Starkregen haben Keller und Straßen unter Wasser gesetzt. In Niedersachsen wurden bei einem Blitzeinschlag mehrere Menschen verletzt. Feuerwehr und Polizei waren vielerorts im Einsatz. Der Deutsche Wetterdienst hob in der Nacht alle Unwetterwarnungen wieder auf. Im Laufe des Tages sollte es im Südosten, Osten und Nordosten neue Gewitter geben.

18-Jähriger auf Zugspitze von Blitz getroffen



Von einem „tragischen Unglück mit tödlichem Ausgang“ berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Montagmorgen. Ein junger Mann (18), der sich am Sonntagnachmittag auf der Zugspitze unweit des Gipfels aufhielt, wurde dort von einem Blitz getroffen. Der 18-Jährige starb noch vor Ort.

Blitz trifft Familie



In einem Park im niedersächsischen Delmenhorst schlug ein Blitz ein und verletzte acht Mitglieder einer Familie. Sie hatten unter einem Baum gesessen. Ein fünfjähriger Junge und ein 14-jähriges Mädchen wurden am Sonntag laut Polizei reanimiert und mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Mutter, ihr Mann, eine zwei- und eine neunjährige Tochter, ein zwölfjähriger Sohn und ein 31-jähriger Verwandter wurden ebenfalls in Krankenhäuser gefahren.

Am Sonntagnachmittag waren über Teile Deutschlands Gewitter gezogen. Die Meteorologen hatten entsprechend gewarnt. Zum Beispiel im Südwesten von Niedersachsen gab es schwere Gewitter mit Starkregen. Mancherorts fielen rund 29 Liter pro Quadratmeter pro Stunde, wie eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes sagte. Auch andere Regionen waren betroffen.

Gewitter über Quickborn



In Quickborn in Schleswig-Holstein gab es mehr als 200 Feuerwehreinsätze. Das Gewitter am frühen Abend brachte dem Kreisfeuerwehrverband zufolge sehr viel Regen und starken Wind mit sich. An einigen Einsatzstellen seien Personen zeitweise vom Wasser eingeschlossen worden. Einige Unwetter-Betroffene bekamen in der Hauptfeuerwache Quickborn Unterschlupf. Zwischenzeitlich habe es einen großflächigen Stromausfall gegeben.

Im Norden Sachsen-Anhalts in der Stadt Genthin liefen laut der zuständigen Rettungsleitstelle mehrere Keller und Tiefgaragen mit Regenwasser voll. Zudem seien einige Straßen überschwemmt und durch umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste versperrt worden.

Unterführungen überschwemmt



Auch in Teilen Hessens rückten Polizei und Feuerwehr mehrfach aus. Im Kreis Kassel gab es nach Polizei-Angaben überschwemmte Unterführungen, umgestürzte Bäume und herumgeschleuderte Gegenstände. In Söhrewald stürzte ein Baum auf ein Wohnhaus, das dadurch unbewohnbar wurde. Verletzte gab es nicht. Bei Fulda war die A4 für etwa zwei Stunden gesperrt. Es bildete sich Stau.

Mehr als 60 Einsätze in Bremen



Die Feuerwehr Bremen rückte nach eigenen Angaben am Sonntagabend mehr als 60-mal wegen des starken Regens aus. In den meisten Fällen mussten die Einsatzkräfte demnach vollgelaufene Keller abpumpen.

In Nordrhein-Westfalen gab es zwei Unfälle auf der regennassen Fahrbahn der A2. In beiden Fällen kam es zu Aquaplaning, da die Fahrer zu schnell fuhren, wie die Polizei mitteilte. Dabei wurde ein Mann schwer und ein Mann leicht verletzt.

Weitere Einsätze in Bayern



Schwere Unwetter gab es in der Nacht auch im Landkreis Eichstätt. Zum zweiten Mal binnen knapp zwei Wochen ist der Kipfenberger Ortsteil Schelldorf von einem Starkregen getroffen worden. Sechs Keller, die in der Nacht auf 12. Juli vollgelaufen waren, sind erneut betroffen. Die Feuerwehr ist seit 2 Uhr nachts im Einsatz.

Zu unwetterbedingten Einsätzen – insbesondere standen Keller und Straßen unter Wasser – kam es unter anderem auch in den Landkreisen Freising, Weißenburg-Gunzenhausen und Pfaffenhofen a.d. Ilm.

Wie sind die Aussichten?



Dem Wetterdienst zufolge setzt sich von Westen her allmählich eine Hochdruckzone durch. Mit ihr gelange etwas trockenere Luft ins Land. „Nur im Südosten hält sich weiterhin die vorher wetterbestimmende schwül-warme und instabile Luftmasse“, hieß es laut Vorhersage. Dort sind Gewitter möglich.

− dpa

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