Florida
Biden nach Hauseinsturz: Angehörige «gehen durch die Hölle»

01.07.2021 | Stand 02.07.2021, 0:52 Uhr

Susan Walsh/AP/dpa

Die Bergungsarbeiten nach dem Einsturz eines Wohnkomplexes in Surfside nahe Miami wurden am Morgen zunächst unterbrochen. US-Präsident Biden besuchte die Unglücksstelle und sprach mit den Angehörigen.

Eine Woche nach dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida hat Präsident Joe Biden das Leid der Angehörigen der Vermissten in dramatischen Worten beschrieben.

Nach einem Treffen mit Überlebenden und Verwandten der Vermissten sagte Biden: «Sie gehen durch die Hölle.» Die Angehörigen seien «realistisch» und wüssten, dass die Überlebenschancen mit jedem Tag etwas geringer würden, sagte er. Viele seien auch besorgt, weil sie fürchten, ihre Lieben noch nicht mal ordentlich bestatten zu können.

Das Schlimmste sei jedoch die Ungewissheit. «Es ist schlimm, jemanden zu verlieren. Aber das Schwierige, das wirklich Schwierige, ist, nicht zu wissen, ob jemand überlebt hat oder nicht», sagte Biden. Der Präsident hatte sich für das Treffen mit den Angehörigen in Miami rund drei Stunden Zeit genommen. «Ich fand es wichtig, mit jedem Einzelnen zu sprechen, der mit mir sprechen wollte», sagte Biden.

Zuvor hatte sich Biden in der Nähe der Unglücksstelle in Surfside von Behördenvertretern über den aktuellen Stand des Rettungseinsatzes informieren lassen. Die Zahl der in den Trümmern geborgenen Todesopfer liegt inzwischen bei 18 - darunter auch zwei Kinder. Fast 150 Menschen gelten noch als vermisst. Befürchtet wird daher, dass sich die Zahl der Toten noch deutlich erhöhen dürfte. Die Bergungsarbeiten liefen seit einer Woche rund um die Uhr. Am Donnerstagmorgen wurden die Sucharbeiten aber wegen der Sorge um die Stabilität des noch stehenden Gebäudeteils zunächst unterbrochen.