Herbst 2024 in Bayern
Wettervorhersage: „Nach Altweibersommer sieht es erstmal nicht aus“

28.09.2024 | Stand 29.09.2024, 7:37 Uhr |

Altweibersommer 2024? Ob heuer dieses Wetterphänomen noch zu erwarten ist, wollten wir vom Deutschen Wetterdienst wissen.  − Symbolbild: dpa

Es regnet immer wieder, und die Zeit für T-Shirt-Wetter ist auch vorbei. Aber wo ist er denn, der Altweibersommer? Hat er vor, uns im Herbst 2024 noch zu beehren in Bayern? Das wollten wir von einem Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wissen.

  

„Nach Altweibersommer sieht es erstmal nicht aus“, muss Christian Ehmann, DWD-Wetterexperte, im Gespräch mit der Mediegruppe Bayern erstmal enttäuschen. Zwar werde der Sonntag an diesem letzten Septemberwochenende noch einmal trockener und etwas sonniger als die vergangenen Tage. Doch Montag zieht schon das nächste Tief nach Bayern.

So wird das Wetter nächste Woche in Bayern



Ab Wochenanfang wird es nämlich wieder frischer und nässer, mit Temperaturen von bis zu höchstens rund 16 Grad am Montag im Freistaat. Am Dienstag wären immerhin bis zu 19 Grad möglich, sagt Ehmann. „Dann wird es einen Tick milder.“ Mittwoch aber sinken die Temperaturen schon wieder auf elf bis 16 Grad.

Keine Spur von Altweibersommer 2024



„Das wird und bleibt typisch herbstlich“, prognostiziert Ehmann, „von sommerlich würde man erst bei Temperaturen ab 25 Grad sprechen“, erklärt er. Von Altweibersommer also erstmal keine Spur.

Der Altweibersommer ist übrigens ein Phänomen, das durch eine sogenannte meteorologische Singularität entsteht. Er bezeichnet einen Zeitabschnitt mit stabil warmer Wetterlage im September oder Oktober. In den USA ist der Altweibersommer unter dem Namen „Indian Summer“ bekannt. Einen fixen Termin dafür gibt es aber nicht.

Woher kommt der Name „Altweibersommer“?



Warum der Altweibersommer seinen ungewöhnlichen Namen bekommen hat? Darüber kann selbst der Deutsche Wetterdienst nur spekulieren. „ Möglicherweise geben die im Morgenlicht auf Wiesen und Sträuchern silbrig-grau glitzernden Spinnfäden, die von Baldachinspinnen gewebt (altdeutsch: geweibt) wurden, dem Altweibersommer seinen Namen“, heißt es auf der Homepage der Wetterexperten. Die Spinnen segelten mithilfe dieser Fäden durch die Luft, teilweise tausende Meter hoch und hunderte Kilometer weit. Dabei seien sie auf Thermik angewiesen, also auf aufsteigende Blasen warmer Luft, die es nur bei eher windschwachen, sonnigen Bedingungen gibt. „Da man die Jahreszeiten früher ausschließlich in Winter und Sommer einteilte, nannte man den Frühling daher ‘Junger Weibersommer‘ und den Herbst ‘Alter Weibersommer‘“, klären die Experten auf.

Zu den Kommentaren