Polizei veröffentlicht Auto-Foto
Vermisste (49) aus Pommelsbrunn: Hat der Noch-Ehemann ihre Leiche in der Oberpfalz entsorgt?

22.10.2024 | Stand 23.10.2024, 8:35 Uhr |

Mit Spürhunden hat die Polizei das Gelände um den Happurger Baggersee (im Bild) Anfang des Monats abgesucht. Nun nehmen die Ermittler im Fall der Vermissten aus Pommelsbrunnerin Gewässer im Raum Schwandorf und Amberg ins Visier. − Foto: dpa

Die Polizei geht davon aus, dass eine 49-jährige Frau aus dem Nürnberger Land getötet worden ist. Ihr Ehemann sitzt in Untersuchungshaft. Die Ermittler interessieren sich nun insbesondere für Gewässer im Schwandorfer und Amberger Raum – und hoffen auf Hinweise zum Auto des Tatverdächtigen.

  

Seit Samstag, 28. September fehlt von der Frau aus Pommelsbrunn jede Spur. Ihre erwachsenen Kinder hatten sie damals als vermisst gemeldet. Erste Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft geben Grund zur Annahme, dass die Frau einem Tötungsdelikt zum Opfer gefallen sein könnte. Schnell geriet der 51-jährige getrennt lebende Ehemann der Frau in den Fokus der Beamten. Er wurde am 30. September festgenommen.

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Nun wendet sich die Kriminalpolizei mit einem Bild vom Autos des Mannes, einem schwarzen VW Tiguan mit dem Kennzeichen LAU-SW 358, an die Öffentlichkeit. Die Beamten wollen wissen: „Wer hat den Pkw im Zeitraum von 01.08.2024 (Donnerstag) bis 29.09.2024 (Sonntag) gesehen?“

Besonders interessant sind für die Ermittler laut ihrer Mitteilung die Bereiche um Gewässer im Raum Schwandorf und Amberg. „Wem ist hier das Fahrzeug aufgefallen? Wurden möglicherweise Aktionen einer Person in Ufernähe wahrgenommen?“, wollen die Beamten wissen.

Vermisste 49-Jährige aus Pommelsbrunn: Mordermittler halten sich bedeckt

Zwei Details stechen aus dem erneuten Zeugenaufruf hervor: Der Zeitraum, für den die Mordermittler aus Mittelfranken um Hinweise zum Fahrzeug bitten, ist nun deutlich weiter gefasst. „Das ist kein Tippfehler“, bestätigte Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern. Die Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth verweist auf ermittlungstaktische Gründe, zu denen man „aktuell nichts Näheres sagen kann“.

Ein naheliegender Schluss könnte sein, dass die Kripo davon ausgeht, dass der Noch-Ehemann die Tat womöglich von längerer Hand geplant hatte – und deshalb im Bereich Schwandorf und Amberg gezielt nach einem Ort für die Entsorgung der Leiche gesucht haben könnte. Dazu wollen sich die Ermittler jedoch nicht in die Karten schauen lassen. Auch, weil das Täterwissen sein dürfte, das in dem Fall zur Aufklärung des mutmaßlichen Tötungsdelikts führen könnte.

Vermisste Frau wohl im Raum Schwandorf und Amberg vermutet

Warum gerade Bereiche an und rund um Gewässer im Raum Amberg und Schwandorf infrage kommen, will die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht kommentieren. Anfang des Monats hatte die Polizei den Happurger Baggersee mit Personen- und Leichenspürhunden sowie einem Hubschrauber abgesucht.

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Fakt ist: Die Suche nach Sichtungen des schwarzen VW Tiguan mit dem Laufer Kennzeichen wird nun deutlich ausgeweitet. Ein Grund könnte sein, dass Auswertungen des Navigationsgeräts im von der Kripo beschlagnahmten Fahrzeug oder rekonstruierte Kilometerstände auch die Oberpfalz in den Fokus der Ermittlungen rückten. „Auch dazu kann ich nichts sagen“, so Klotzbücher.


Personen, die Hinweise auf das Auto geben können oder auffällige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich unter 0911 2112-3333 bei der Polizei zu melden.