Überblick
Unwetter in ganz Deutschland: Schwerpunkt auch in Rosenheim

27.07.2021 | Stand 27.07.2021, 7:43 Uhr

−Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Teils heftige Gewitter und Starkregen haben in manchen Teilen Deutschlands bis in den Montagabend erneut für zahlreiche Unwetter-Einsätze gesorgt. Ein Schwerpunkt der Schäden lag in Bayern.



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Die Bahnstrecke München-Salzburg war wegen Bäumen in der Oberleitung zwischen Rosenheim und Salzburg zwischenzeitig gesperrt. In der Nacht zum Dienstag entspannte sich die Lage fast überall, wie die Polizeidienststellen mitteilten.



Nach Angaben des Polizeipräsidiums im bayerischen Kempten musste die Feuerwehr im Raum Sonthofen und Burgberg am frühen Montagabend ausrücken, um Keller auszupumpen. Im oberbayerischen Rosenheim waren laut Landratsamt mehr als 1000 Kräfte im Einsatz, etwa um Wasser mit einer Spezialpumpe aus dem übervollen Goldbach abzupumpen. Im Landkreis Rosenheim wurde um 20.35 Uhr am Montagabend der Unwetteralarmplan ausgelöst. In der Nacht hat sich die Lage aber an den meisten Orten entspannt, informierte das Landratsamt in einer Mitteilung gegen 2 Uhr morgens. In Götting, einem Einsatzschwerpunkt dieser Nacht, waren zu diesem Zeitpunkt noch 250 Einsatzkräfte vor Ort, in den weiteren Orten wie Bad Endorf und Stephanskirchen gab es nur noch wenige Einsätze abzuarbeiten. Insgesamt wurden rund 340 Einsätze gezählt.

Im Landkreis Berchtesgadener Land stürzte wegen des Gewitters im Bereich der A8 bei Anger ein etwa 20 Meter langer Baum am Parkplatz „Angerer Berg“, Fahrtrichtung Salzburg, auf einen dort parkenden italienischen Lastwagen, der mit Neuwagen beladen war. Der 50-jährige Fahrer schlief zu diesem Zeitpunkt, blieb aber unverletzt. Der Baum ragte noch auf den rechten Fahrstreifen der A8, es kam jedoch zu keinem weiteren Unfall. Der Sachschaden am Lkw und den geladenen Neuwagen dürfte laut Verkehrspolizei Traunstein bei rund 20.000 Euro liegen. Zu größeren Staus kam es bei der Beseitigung des Baumes durch die Feuerwehren Traunstein und Freidling sowie die Verkehrspolizei nicht.

Auch Gewitterfront über Oberösterreich

In Oberösterreich wurde auch bereits im Voraus vor einer Gewitterfront gewarnt. Wie das Landesfeuerwehrkommando in der Nacht in einer Pressemitteilung informiert, sei diese jedoch etwas später eingetroffen als erwartet. In St. Georgen am Fillmannsbach wurden mehrere Personen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen, sie konnten von der Feuerwehr gerettet werden. Ansonsten beschäftigten die Einsatzkräfte zumeist überflutete Keller oder Bäume auf Straßen. Als Hotspot kristallisierte sich das südliche Braunau heraus. Insgesamt spricht das Landesfeuerwehrkommando in der Nacht von 560 Alarmierungen, 110 Feuerwehren mit mehr als 1600 Mitgliedern waren im Einsatz.

Im baden-württembergischen Rastatt fiel ein Baum bei einem Gewitter um und verletzte vier Menschen – darunter einen schwer. In Lügde in Nordrhein-Westfalen sorgte ein starker Gewitterschauer für Überschwemmungen in mehreren Straßen. Auch in Norddeutschland gab es einige Einsätze: Im Leitstellenbereich Kiel meldete die Feuerwehr mehr als 100 Einsätze im Laufe des Abends. Etliche Keller waren nach starken Regenfällen vollgelaufen. Auf der Autobahn 19 Berlin-Rostock wurden an der Mecklenburgischen Seenplatte nach Angaben der Polizei sieben Menschen leicht verletzt, weil ein Auto beim Überholen wohl durch plötzlich einsetzenden Starkregen ins Schleudern geraten war.

Die wegen Beeinträchtigungen durch Unwetter gesperrte Bahnstrecke München-Salzburg war am frühen Dienstagmorgen wieder befahrbar. Das teilte die Deutsche Bahn in der Nacht via Twitter mit. Weil zunächst nur ein Gleis zur Verfügung stehe, könne es aber weiterhin zu Verzögerungen kommen, hieß es.

− dpa/kwi