Unwetter führen zu Hochwasser im Süden und Osten Bayerns

18.07.2021 | Stand 19.07.2021, 22:09 Uhr

Wasser steht in einer Straße in Berchtesgaden. Foto: Kilian Pfeiffer/dpa

Heftiger Dauerregen hat viele Bäche und Flüsse in Bayern anschwellen lassen. Am heftigsten hat es Oberbayern erwischt. Aber auch andernorts steigt das Wasser.

Bei der Hochwasserlage in Bayern ist vorerst keine Entspannung in Sicht. Im besonders betroffenem oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land galt auch am Sonntag noch der Katastrophenfall. Im Laufe des Tages regnete es erneut stark. In Passau stiegen die Pegelstände von Donau und Inn nach Angaben der Stadt massiv. Uferpromenade und Parkplätze wurden überflutet.

Sintflutartige Regenfälle hatten am Samstagabend im Süden des Landkreises Berchtesgadener Land den Fluss Ache über die Ufer treten und Hänge abrutschen lassen. Zwei Menschen kamen ums Leben. Ein Opfer starb nach Angaben von Landrat Bernhard Kern (CSU) an einer natürlichen Ursache. Ein Zusammenhang mit dem Unwetter sei aber nicht ausgeschlossen. Weitere Details wollte er nicht nennen.

Die Einsatzkräfte mussten rund 135 Menschen aus ihren Häusern holen und in Sicherheit bringen. Am Sonntag gab es weitere Evakuierungen. Rund 900 Hilfskräfte sind inzwischen in Berchtesgaden, Bischofswiesen, Schönau am Königssee, Marktschellenberg und Ramsau im Einsatz. Bis zu 500 Mal mussten sie bisher ausrücken.

Mehrere Bahnstrecken wurden in Oberbayern gesperrt, Straßen sind blockiert. Der Schaden lässt sich nach Angaben von Kern noch nicht abschätzen. Dieser gehe aber in die Millionen, sagte er. Am Nachmittag machten sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) und andere Politiker ein Bild von der Situation in dem Hochwassergebiet.

Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes sollte es im gesamten Alpenraum bis in die Nacht zum Montag ohne Unterbrechung weiter regnen. Dadurch drohen nach Angaben des Hochwasserdienstes auch in anderen Regionen in Bayern Hochwasser und Überschwemmungen, unter anderem in Passau, in München an der Isar und im Landkreis Altötting.

In Passau schleppte die Polizei Autos ab, die die Besitzerinnen und Besitzer trotz Hochwasserwarnungen nicht umgeparkt hatten. Anwohnerinnen und Anwohner brachten Hochwassersperren an ihren Grundstücken an. Straßen wurden gesperrt. Die Donau soll hier die Marke von acht Metern übersteigen.

Auch in Österreich blieb die Hochwasserlage am Sonntag angespannt. Wassermassen hatten am Samstagabend Teile der Altstadt von Hallein nahe Salzburg überflutet. Dutzende Bewohnerinnen und Bewohner mussten am Sonntag vorsorglich ihre Wohnungen verlassen. Auch in Kufstein in Tirol standen Teile der Stadt unter Wasser.