Pfefferspray eingesetzt
Über 1000 Anzeigen nach Corona-Demo in München

06.01.2022 | Stand 23.09.2023, 14:04 Uhr

Polizisten stehen am Mittwochabend auf dem Marienplatz. −Foto: dpa

Nach dem Corona-Protest mehrerer tausend Menschen in der Innenstadt von München am Mittwochabend hat die Polizei Bilanz gezogen. Über 1000 Anzeigen wurden erstellt.



Der Polizei zufolge blieb die Lage weitgehend friedlich. Es sei aber auch zu Versuchen gekommen, Absperrungen zu durchbrechen. Die Beamten setzten dabei Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Zwei Polizisten und drei Protestierende wurden demnach verletzt. Rund 1200 Menschen wurden angezeigt, gegen 35 wurden Strafanzeigen wegen Beleidigung oder Angriffs auf Beamte gestellt.

1000 Beamte im Einsatz

Die Polizei war mit rund 1000 Beamten im Einsatz. Nach Angaben eines Sprechers waren unangemeldet schätzungsweise etwa 3000 Menschen in der Innenstadt unterwegs, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Diese hätten immer wieder versucht, sich in Gruppen zu formieren. Nach Angaben der Polizei gab es auch angemeldete Versammlungen mit wenigen hunderten Menschen und Gegendemos mit rund 400 Teilnehmern. Diese verliefen demnach störungsfrei.

Polizei wendet „unmittelbaren Zwang“ an

Die Polizei sperrte nach Angaben eines Sprechers zwischenzeitlich den Übergang vom Marienplatz zur Kaufingerstraße ab. Mehrere Gruppen von Protestiererenden hätten gemeinsam vom Marienplatz durch die Fußgängerzone zum Karlsplatz/Stachus laufen wollen. Das sei mittels einer Kette aus Polizeibeamten verhindert worden. Dem Sprecher zufolge gab es den einen oder anderen Versuch, die Kette zu durchbrechen. Die Polizei habe „unmittelbaren Zwang“ anwenden müssen, also Schieben und Drücken unter Zuhilfenahme eines Schlagstocks.

Personalien aufgenommen

Die Beamten hätten per Lautsprecherdurchsagen auf die geltende Allgemeinverfügung der Stadt München hingewiesen, nach der nicht angemeldete Demonstrationen im Zusammenhang mit sogenannten Corona-Spaziergängen untersagt sind. Die Polizei forderte den Angaben zufolge die Menschen auf, den Ort zu verlassen. Sie nahm die Personalien von denjenigen auf, die dem nicht nachkamen. Diese erwarten Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung.

− dpa