Triple bei Patenten: Deutschland weltweit Nummer zwei

16.03.2021 | Stand 18.03.2021, 9:53 Uhr

Peter Kneffel/dpa/Archivbild

Trotz Rückgängen in der Corona-Krise hat Deutschland seinen weltweit zweiten Platz bei Patentanmeldungen am Europäischen Patentamt verteidigt. Auf Bundesebene gibt es ein bayerisches Triple aus Land, Firma und Stadt.

Die Bayern haben bei den Patentanmeldungen in Deutschland und Europa die Nase vorne. Der Freistaat liegt in einem aktuellen Ranking des Europäischen Patentamts (EPA) in München zufolge auf Platz eins aller EU-Regionen. 7204 weiß-blaue Patentanmeldungen waren es den Angaben zufolge vergangenes Jahr. Dahinter folgen die Region Île-de-France rund um Paris mit 6507 und Baden-Württemberg mit 5421 Anmeldungen.

Der Münchner Siemens-Konzern verliert demnach zwar den ersten Platz in Europa mit 1634 Anmeldungen knapp an die schwedische Ericsson - das liegt allerdings vor allem daran, dass 584 Patentanmeldungen der abgespaltenen Siemens Energy nun separat gezählt werden. Weltweit reicht das für Platz sechs, im deutschen Ranking aber weiter für Platz eins vor Bosch.

Auch auf Städte-Ebene geht der erste Platz nach Bayern und macht das Triple voll. München liegt hier mit 3633 Anmeldungen weit vor Stuttgart mit 1379 und Ludwigshafen mit 1115. «Der Hauptgrund für das starke Abschneiden von München ist, dass die Region mit einer Vielzahl innovativer Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Start-ups, Patentbehörden und Patentanwaltskanzleien heute eines der führenden Zentren für Innovation in Europa ist, vergleichbar mit Paris und London», sagte EPA-Chefvolkswirt Yann Ménière.

Weltweit machte sich die Corona-Krise vergangenes Jahr in den Patentanmeldungen am EPA bemerkbar. 180 250 Anmeldungen insgesamt bedeuten einen leichten Rückgang - den ersten seit Jahren. Deutschland verteidigte mit 25 954 Anmeldungen seinen zweiten Platz hinter den USA, die mit 44 293 unangefochtener Spitzenreiter bleiben. Dahinter folgen Japan und China.

«Insgesamt ist der Patentbereich Krisen gegenüber sehr stabil, weil Unternehmen auch in einer Krise langfristig in Forschung und Entwicklung investieren», sagt Ménière. Allerdings zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Ländern. Während das Patentaufkommen aus den USA, Deutschland und Japan sank, legte China fast zehn Prozent zu.