Antisemitismus-Beauftragter
Spaenle zu Attentat: «Vertuschen, verschweigen, verdrängen»

02.09.2022 | Stand 04.09.2022, 21:30 Uhr

Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle - Ludwig Spaenle (CSU), blickt im Bayerischen Landtag in die Kamera. - Foto: Matthias Balk/dpa/Archiv

Bayerns Antisemitismus-Beauftragter Ludwig Spaenle (CSU) hat den Umgang mit den israelischen Hinterbliebenen des Olympia-Attentats von 1972 als «jahrzehntelange Schande» bezeichnet. «Es ging um Vertuschen, Verschweigen, Verdrängen», sagte Spaenle der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). Die Einigung mit den Opfer-Familien auf eine Entschädigung kurz vor dem 50. Jahrestag habe die Bundesrepublik gerade noch vor einer «äußerst prekären Situation» bewahrt.

«Man hat es in Deutschland weghaben wollen und das über Parteigrenzen hinweg - mit einem roten Oberbürgermeister in München, einer CSU-geführten Staatsregierung in Bayern und einer sozial-liberalen Bundesregierung», sagte Spaenle. Erst 2012, 40 Jahre nach der blutig beendeten Geiselnahme, seien Schritte unternommen worden, um ein Erinnerungsdenkmal zu errichten und die Archive zu öffnen.

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