Schulze will nach Mutterschutz wieder arbeiten

02.07.2021 | Stand 03.07.2021, 21:57 Uhr

Peter Kneffel/dpa

Bayerns Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze (36) wird nach der Geburt ihres Sohnes schnell wieder arbeiten. «Ich werde nach dem gesetzlichen Mutterschutz selbstverständlich wieder arbeiten», sagte sie der «Süddeutschen Zeitung» (Freitagsausgabe). «Wir beide werden uns gemeinsam um unser Kind kümmern, so wie es die Realität auch für ganz viele andere Familien ist.» Laut «SZ» gibt es über den Mutterschutz hinaus in Bayern keine Regelungen für Landtagsabgeordnete.

Schulze und ihr Freund, Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz (37), sind kürzlich Eltern eines Sohnes geworden. «Happy News: Wir sind jetzt zu dritt! Unserem Sohn und uns geht's gut - und wir sind mega stolz und super glücklich», schrieb Bayaz vor knapp zwei Wochen auf Instagram.

Der Heidelberger Bayaz ist seit Mitte Mai Finanzminister im Kabinett von Winfried Kretschmann (Grüne) in Stuttgart, vorher saß er im Bundestag. Schulze fungiert seit 2017 als Fraktionschefin der Grünen im bayerischen Landtag. Der Lebensmittelpunkt der Familie soll München sein, hatte Bayaz jüngst verraten.

Seit der Geburt des Kindes wird Bayaz im Netz von Rassisten und Hetzern angegriffen. So sind auf Twitter frauenfeindliche, menschenverachtende und rassistische Kommentare über ihn und seine Familie zu lesen.

Bayaz selbst reagierte in dem Netzwerk bislang ironisch auf die Attacken. Er postete eine Auswahl an Beleidigungen und Angriffen und kommentierte sie mit dem Satz «Danke für die Glückwünsche» und einem roten Herzchen. Die «Stuttgarter Zeitung» und die «Stuttgarter Nachrichten» hatten zunächst darüber berichtet.

Darüber hinaus will sich Bayaz nicht dazu äußern. «Es ist nicht das erste Mal, dass Herr Bayaz mit Hass im Netz konfrontiert ist», teilte sein Sprecher mit. «Allerdings hat es ihn schon erschreckt, dass selbst die Geburt seines Kindes Anlass für rassistische, frauenfeindliche und menschenverachtende Kommentare ist.»

Bayaz habe nun zwar ironisch darauf reagiert. Allerdings brauche es nach seiner Auffassung effektive Regeln gegen Hass-Kommentare. Plattformen seien kein rechtsfreier Raum. «Der Minister wird sich aber vorbehalten, künftig auch juristisch gegen solche Kommentare vorzugehen.»