Schäfflers Unglücksabend: «Club» schwächelt gegen Top-Teams

10.12.2021 | Stand 14.12.2021, 6:48 Uhr

Nürnbergs Enrico Valentini muss verletzt vom Platz. - Foto: Bernd Thissen/dpa

Gegen die Spitzenteams muss der 1. FC Nürnberg in der Rückrunde entscheidend zulegen. Beim 1:4 auf Schalke muss Trainer Klauß mit seiner Mannschaft «viel einstecken» - zu viel.

Manuel Schäffler war ziemlich down. Der rasante Fußballabend in der Schalke-Arena war für den Mittelstürmer des 1. FC Nürnberg nur schwer zu verkraften. Erst hatte er Pech mit einem Kopfball an den Pfosten. Dann bekam er einen erfolgreichen Torschuss nach einem voreiligen Abseitspfiff des Schiedsrichters nicht anerkannt. Und schließlich köpfte Schäffler einen Schuss des Schalkers Blendi Idrizi in der 66. Spielminute ins eigene Tor. Es war das 1:2 - und am Ende die Schlüsselszene bei der 1:4-Niederlage.

«Es kam viel zusammen», sagte Trainer Robert Klauß nach einem aufregenden Hinrundenabschluss in der 2. Fußball-Bundesliga. «Wir mussten viel einstecken. Wir mussten in der ersten Halbzeit schon verletzungsbedingt zweimal wechseln. Wir haben ein Eigentor gemacht. Das ist natürlich alles nicht förderlich.» Schäfflers Handlung beim 1:2 war zwar unglücklich, aber eben auch spielentscheidend.

«Das Eigentor hat die Richtung vorgegeben in der zweiten Halbzeit. Wir haben den Ausgleich gemacht und sind mitten drin im Spiel», sagte Klauß zu der Phase, als die Partie nach dem 1:1 von Fabian Nürnberger (49. Minute) zu kippen schien. Auch am Ausgleichstor war Schäffler übrigens beteiligt, mit der guten Kopfballablage auf Nürnberger.

«Wir kommen super aus der Halbzeit, machen das 1:1. Wir haben die Schalker danach gestresst. Und dann fällt durch diese unglückliche Aktion von mir das 1:2», haderte Schäffler. «Ich stehe in dem Moment auf einem Bein und denke, dass der Ball gerade auf mich zufliegt. Ich drehe dann den Kopf ein wenig zur Seite. Und das hat gereicht, um dem Ball eine falsche Richtung zu geben.» Er landete im eigenen Tor.

Die Szene zog den Stecker beim Nürnberger Team. «Wir haben damit zu lange gehadert und kommen nicht mehr zurück», meinte Schäffler, der fand: «Am Ende fällt die Niederlage ein bisschen zu hoch aus.» Darko Churlinov und Ko Itakura erhöhten noch in der Endphase für Schalke.

Gegen die Topteams der Liga blieb der «Club» damit in der Hinrunde sieglos. «Wir sind von den Leistungen her schon auf Augenhöhe. Es fehlt noch ein bisschen was», sagte dazu Christian Mathenia. Der Torwart sagte aber auch: «Mit 27 Punkten die Hinrunde zu beenden, ist schon nicht so schlecht.» In der Tabelle sei oben alles eng zusammen, meinte Klauß: «Wir schauen einfach, dass wir unsere Punkte sammeln.»

Eine Gelegenheit gibt es dazu noch in diesem Jahr. Am Samstag muss der FCN erneut auswärts gegen Erzgebirge Aue antreten. Danach geht's in die kurze Winterpause, die Klauß inzwischen herbeisehnt: «Einige Jungs kommen langsam ans Limit von der Belastung her. Wir müssen Kräfte sammeln fürs letzte Spiel, um nochmal einen rauszuhauen.»

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