Prozess gegen TÜV Süd nach Staudamm-Katastrophe geht weiter

25.01.2022 | Stand 27.01.2022, 5:21 Uhr

Prozess gegen TÜV Süd nach Staudamm-Katastrophe geht weiter - Eine Luftaufnahme zeigt eine zerstörte Brücke nach dem Dammbruch an der Eisenerzmine Corrego do Feijao. - Foto: Andre Penner/AP/dpa/Archiv

Der Prozess gegen den TÜV Süd nach der Staudamm-Katastrophe im brasilianischen Brumadinho Anfang 2019 geht nicht wie geplant bald zu Ende: Das Landgericht München I hat den für den 1. Februar festgesetzten Verkündungstermin aufgehoben und den Wiedereintritt in die mündliche Verhandlung angeordnet. «Hintergrund ist, dass die Klage um weitere 1163 Klägerinnen und Kläger auf insgesamt 1170 Klageparteien erweitert worden ist», teilte das Gericht am Dienstag mit.

In dem Musterprozess haben die betroffene Gemeinde Brumadinho und die Familie eines der 260 Todesopfer den TÜV Süd auf Schadenersatz verklagt, nachdem das Rückhaltebecken einer Eisenerzmine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale am 25. Januar 2019 gebrochen war. Mindestens 260 Menschen starben in der Schlammlawine.

Eine Tochtergesellschaft des TÜV Süd hatte den Damm erst ein halbes Jahr zuvor geprüft und für sicher befunden. Der TÜV Süd sieht aber keine rechtliche Verantwortung für den Dammbruch, weil der Bergbaukonzern Vale Vorgaben nicht eingehalten habe.

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