Mann zeigt Zivilcourage und wird mit Messer schwer verletzt

02.04.2021 | Stand 03.04.2021, 21:50 Uhr

Vifogra/dpa

Ein Mann streitet sich mit einer Bekannten. Mehrere Passanten schreiten ein und wollen schlichten. Plötzlich zückt der Mann ein Messer - es gibt einen Schwerverletzten. Die Polizei lobt das Vorgehen der Zeugen.

Ein junger Mann hat bei einem Streit in Regensburg Zivilcourage gezeigt und ist dabei mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei vom Freitag hatte es am Vorabend am Busbahnhof einen handfesten Streit zwischen einem 42-Jährigen und seiner zehn Jahre jüngeren Bekannten gegeben. Dabei wollte der junge Mann (25) einschreiten und ist einem Polizeisprecher zufolge von dem Älteren mit dem Messer mehrfach am Rücken verletzt worden.

Ein Richter schickte den verdächtigen Deutschen am Freitag wegen des Verdachts des versuchten Totschlags in Untersuchungshaft. Die Ermittler gingen davon aus, dass sich der Tatverdächtige und der 25-Jährige nicht kannten.

Neben dem 25-Jährigen hatten noch weitere Zeugen den Streit beobachtet und teilweise auch versucht, einzuschreiten, wie Polizeisprecher Florian Beck erklärte. Nach der Messerattacke verfolgten mehrere Passanten den flüchtigen Mann, der schlussendlich von einer Streife der Bundespolizei festgenommen werden konnte. Bei seiner Festnahme wehrte er sich den Angaben nach. Zudem entledigte er sich bei seiner Flucht des Messers, es konnte allerdings wenig später sichergestellt werden.

Polizeisprecher Beck lobte ausdrücklich das Verhalten des 25-Jährigen und der anderen Passanten, die bei dem Streit eingeschritten waren. «Besonders dem 25-Jährigen gebührt Anerkennung, auch wenn der Abend für ihn tragisch endete», sagte er. Auch weitere Zeugen zeigten Zivilcourage, in dem mehrere zügig den Notruf wählten. «So konnte der Täter schnell festgenommen werden», sagte Beck.

Der 25-Jährige wurde stationär in einer Klinik aufgenommen. Sprecher Beck beschrieb den Zustand des jungen Mannes als stabil, er sei ansprechbar. Wann er aus dem Krankenhaus entlassen wird, blieb erst einmal unklar. Grundsätzlich rät die Polizei Zeugen einer Gewalttat, sich nicht in Gefahr zu bringen. «Das bedeutet, dass ich bei einer Schlägerei oder anderen Gewalttaten nicht dazwischen gehen muss und dabei möglicherweise selber verletzt werde», heißt es auf der Internetseite der Polizei-Beratung von Bund und Ländern. Zeugen sollten im Zweifel lieber auf Nummer sicher gehen und den Polizeinotruf 110 wählen oder andere Menschen etwa mit Rufen auf die Situation aufmerksam machen.