MAN-Betriebsratschef tritt zurück

31.08.2021 | Stand 01.09.2021, 22:11 Uhr

Das Logo des Lastwagenbauers MAN steht am Werk an einem Gebäude.- Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

MAN-Betriebsratschef Saki Stimoniaris, der seit 2017 auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, tritt überraschend zurück. Er verlasse am Dienstag «aus persönlichen Gründen das Unternehmen», teilte MAN am Dienstag in München mit. Der Vorstand danke ihm für die geleistete Arbeit und wünsche ihm alles Gute.

Die stellvertretende MAN-Betriebsratschefin am Standort München, Irmgard Maucher sagte, der 50-Jährige habe «die Zukunft des Unternehmens und der Beschäftigten über seine eigene Gesundheit gestellt.» Sie danke im Namen aller «von ganzem Herzen für den herausragenden persönlichen Einsatz. Er ist und bleibt ein MANler und wird in unserer Familie immer einen Platz haben.» IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner sagte: «Sakis persönliche Entscheidung, die ihm schwergefallen ist, verdient großen Respekt. Ich wünsche Saki und seiner Frau alles Gute.»

Stimoniaris war seit 2002 Mitglied, seit 2015 Vorsitzender des MAN-Betriebsrats. Darüber hinaus ist er bislang Betriebsratschef und stellvertretender Aufsichtsratschef der VW-Lastwagenholding Traton SE sowie Mitglied des Volkswagen-Aufsichtsrats und -Betriebsrats.

MAN will das schwächelnde Unternehmen für den Bau von E-Fahrzeugen neu aufstellen und 3500 Stellen in Deutschland streichen. Ursprünglich sollten sogar 9500 der 36.000 Stellen wegfallen. Stimoniaris sagte in einer Abschiedsbotschaft: «Gemeinsam konnten wir die schwierigen Phasen der MAN immer wieder in anständige Perspektiven für die Menschen in unserer MAN verwandeln.»

Kerner, der zugleich stellvertretender MAN-Aufsichtsratschef ist, sagte, Stimoniaris habe in Tarifrunden und bei Restrukturierungen erfolgreich für die Kollegen gestritten und sich über die Grenzen des eigenen Unternehmens hinaus für die Belange der Arbeitnehmer in der Nutzfahrzeugbranche eingesetzt. Die Nachwahl für die Gesamt- und die Konzernbetriebsräte werde in den nächsten Wochen erfolgen, teilten die Arbeitnehmervertreter mit.