Landesamt: Radioaktive Belastung in Wildpilzen nimmt ab

14.10.2021 | Stand 15.10.2021, 23:18 Uhr

Drei Steinpilze wachsen eng beieinander in einem Wald.- Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Die in den bayerischen Wäldern wachsenden Speisepilze können meist bedenkenlos gegessen werden. Darauf hat das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen am Donnerstag hingewiesen. Die in der Vergangenheit häufig beobachtete Belastung mit Radioaktivität in Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl von 1986 gehe weiter zurück.

35 Jahre nach dem Atomunfall gibt es allerdings immer noch einzelne Pilze, die erhöhte Cäsium-137-Werte haben. Die Wildpilze nehmen die radioaktive Substanz aus dem Waldboden auf. Laut LGL wurden 2019 noch in zwei Pilzproben eine Überschreitung des EU-Radiocäsium-Grenzwerts von 600 Becquerel pro Kilogramm festgestellt. Im vergangenen Jahr sei dies bei einem Pilz der Fall gewesen, im laufenden Jahr sei noch keine Überschreitung entdeckt worden.

Das Landesamt empfiehlt, bei der Pilzsuche besonders aufzupassen. Die Sammler sollten giftige Pilze erkennen, außerdem dürften bestimmte geschützte Arten nur in geringen Mengen mitgenommen werden.

Auch den Pilzen aus dem Supermarkt bescheinigt das LGL eine gute Qualität. Pilze seien jedoch leicht verderblich und könnten durch den Transport beeinträchtigt sein, warnte LGL-Präsident Walter Jonas. «Vor dem Kauf lohnt daher vor allem bei Wildpilzen ein kritischer Blick. Zum Beispiel sollte man auf Verfärbungen, Fäulnis oder Schimmelbefall achten.»

Auch das Bundesamt für Strahlenschutz hatte vor einem Monat bereits darauf hingewiesen, dass vor allem in Süddeutschland noch einige Pilzarten stark erhöhte Mengen des radioaktiven Isotops Cäsium-137 enthielten. «Gelegentlich auch höher belastete Pilze zu verzehren, ist zwar nicht verboten. Dennoch sollte man sich über die üblicherweise stärker belasteten Pilzarten informieren und sie im Wald stehen lassen, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden», sagte die Präsidentin des Bundesamts, Inge Paulini. Die Belastung sei in den vergangenen Jahren aber zurückgegangen.