Kryptowährungs-Versprechen: Um hunderttausende Euro betrogen

24.08.2021 | Stand 26.08.2021, 5:10 Uhr

Ein Polizist steht vor einem Streifenwagen mit Blaulicht.- Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Symbolbild

Bei einer Geldanlage im Internet ist ein 67-Jähriger aus dem Raum Aschaffenburg um hunderttausende Euro betrogen worden. Er habe bereits 2018 mehrere zehntausend Euro an eine Online-Plattform überwiesen, auf der ihm große Gewinne durch Kurszuwächse bei Kryptowährungen versprochen worden seien, teilte die Polizei am Dienstag mit. In der Folge habe der Mann immer wieder gefragt, wann ihm die versprochenen Überschüsse ausgezahlt würden. Die mutmaßlichen Betrüger hätten ihn dann immer wieder vertröstet, hieß es.

Ende 2020 habe der Mann dann einen Anruf von Unbekannten erhalten, die sich als Mitarbeiter eines «regierungsnahen Unternehmens» ausgaben. Sie behaupteten, ihm helfen zu wollen, sein Geld wieder zu bekommen, und baten ihn, Konten für Kryptowährungen zu eröffnen und hohe Geldbeträge auf diese zu überweisen. Außerdem hatten sich die mutmaßlichen Täter nach Erkenntnissen der Ermittler durch Fernwartungsprogramme Zugriff auf den Rechner und somit auf die Konten des 67-Jährigen verschafft.

Schließlich zeigte der Geschädigte die mutmaßlichen Betrüger an. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Unterfranken hat allein die Polizei im Raum Aschaffenburg im laufenden Jahr schon mehr als 40 derartige Fälle registriert. Nicht immer seien die Schadenssummen so hoch wie in dem aktuellen Fall. Meist riefen die Täter ihre Opfer von ausländischen Call-Centern aus an und hätten daher keine Angst, erwischt zu werden.

Die Polizei empfiehlt Anlegern, ihr Geld ausschließlich Finanzunternehmen anzuvertrauen, die aussagekräftige Referenzen vorweisen können. Außerdem sei es wichtig, sich vor einem Vertragsabschluss Zeit zu nehmen und sich keinesfalls unter Druck setzen zu lassen. Bei Unsicherheiten solle man gezielt nachfragen. Empfehlenswert sei auch, den Service von Verbraucherzentralen und spezialisierten Anwälten zu nutzen.