Jüttner: Olympia-Absage wäre für meiste Sportler desaströs

12.03.2021 | Stand 12.03.2021, 9:40 Uhr

Koji Sasahara/AP/dpa

Nach Ansicht der deutschen Spitzen-Karateka Jasmin Jüttner wäre ein Olympia-Aus besonders für die sonst nicht im Fokus stehenden Sportarten bitter. «Eine Absage wäre für die meisten Sportler desaströs. Erst recht für eine Sportart wie Karate, die sich nur einmal auf der größten Bühne präsentieren darf und anschließend wieder aus dem Programm genommen wird», sagte Jüttner in «Münchner Merkur/TZ» (Donnerstag). Karate ist in Tokio neu im Programm, in Paris 2024 ist die Sportart nicht mehr dabei.

«Immer wenn Leute Karate sehen, sind sie meist begeistert. Daher ist Olympia natürlich eine riesige Chance für unsere Sporart», sagte die 27-Jährige. Die gebürtige Aschaffenburgerin steht im deutschen Perspektiv-Kader in der Disziplin Kata.

«Ich hatte ja jetzt ein Jahr Zeit, um mir Gedanken über die Sinnhaftigkeit von Olympischen Spielen während einer Pandemie zu machen. Ist es verantwortungsvoll? Ich bin hin und hergerissen. Ich hoffe inständig darauf, dass ein sicheres Konzept für die Spiele entwickelt wird», sagte die mehrmalige deutsche Meisterin und Mannschafts-Weltmeisterin von 2014. Qualifizieren wolle sie sich im Juni bei einem Qualifikationsturnier in Paris.

IOC-Präsident Thomas Bach schloss am Mittwoch jedweden Zweifel an der Austragung der Tokio-Spiele aus. «Die Frage ist nicht, ob die Olympischen Spiele stattfinden, sondern wie sie veranstaltet werden», sagte der 67-jährige Deutsche. Tokio bliebe auch in der Corona-Pandemie die am besten vorbereitete Olympia-Stadt, die es jemals gab. Die Konzepte für die verschiedenen Szenarien bei den Sommerspielen vom 23. Juli bis 8. August würden auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse und faktenbasiert entwickelt.