Hoeneß hält Löws Rückzug für klug: «Zum Spielball geworden»

23.03.2021 | Stand 25.03.2021, 9:19 Uhr

Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hält die Rücktrittsankündigung von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw nach der Europameisterschaft für eine kluge Entscheidung. «Ich habe sie sehr begrüßt, weil Jogi damit das Heft des Handelns wieder in die Hand bekommen hat», sagte der 69-jährige Hoeneß, der an diesem Donnerstag beim WM-Qualifikationsspiel der Nationalmannschaft gegen Island erstmals als Experte beim Fernsehsender RTL auftreten wird, im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

«Er wäre doch zum Spielball geworden», begründete Hoeneß. Nach dem jüngsten 0:6 gegen Spanien gab es heftige Debatten um Löw, dessen Sympathiewerte arg gesunken waren. «Nach jedem Länderspiel hätte man die Trainerfrage gestellt», meinte Hoeneß. «So hat er Fakten und klare Verhältnisse geschaffen. Das ist für ihn und für sein Nervenkostüm, nachdem was er geleistet hat, eine gute Lösung.»

Hoeneß findet es auch gut, dass Löw seinen Rückzug frühzeitig angekündigt hat. «Jetzt kann sich der DFB in aller Ruhe um die Nachfolge kümmern.» Er begrüßt, dass sich der Verband bei der Entscheidung Zeit lassen will. «Am Ende muss der Schuss sitzen.»

Auf die Frage nach einem möglichen Trainertausch - Bayern-Trainer Hansi Flick zum DFB und Löw zum deutschen Rekordmeister - antwortete der Münchner Ehrenpräsident: «Naja, jetzt wollen wir uns nicht die Köpfe der anderen zerbrechen. Karl-Heinz Rummenigge hat sich ja ziemlich festgelegt, was Hansi Flick anbelangt. Und dem ist im Moment nichts hinzuzufügen.»

Vorstandschef Rummenigge hatte einen vorzeitigen Abgang von Flick in München mit Verweis auf dessen Vertrag bis 2023 am Wochenende erneut ausgeschlossen. «Das hat nichts mit Wahrscheinlichkeit zu tun. Das ist Fakt», sagte Rummenigge der «Welt am Sonntag».