Film
Hannelore-Elsner-Preis für Corinna Harfouch

01.08.2024 | Stand 01.08.2024, 17:27 Uhr |

Corinna Harfouch - Corinna Harfouch bekommt den Hannelore-Elsner-Preis 2024. - Foto: Monika Skolimowska/dpa

Das Fünf Seen Filmfestival verleiht der Schauspielerin die Auszeichnung. Sie folgt damit unter anderem auf Sandra Hüller und Paula Beer.

Corinna Harfouch (69) wird beim Fünf Seen Filmfestival mit dem Hannelore-Elsner-Preis geehrt. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung würdigt herausragende Leistungen deutschsprachiger Schauspielerinnen. Sie wird seit 2019 verliehen - in Angedenken an Hannelore Elsner, die in jenem Jahr starb. Harfouch folge auf die bisherigen Preisträgerinnen Barbara Auer, Nina Hoss, Birgit Minichmayr, Sandra Hüller und Paula Beer, wie die Organisatoren mitteilten. 

Festivalleiter Matthias Helwig würdigte Harfouch als „Charakterdarstellerin im besten Sinne“. Sie sei eine Schauspielerin, „die einen Film zum Ereignis macht“. „Man kann eigentlich immer nur staunen und zuschauen, wie sie ihre Rollen interpretiert und die dargestellten Figuren mit einer lange im Gedächtnis bleibenden Tiefe und Strahlkraft ausstattet.“

Das Festival läuft vom 3. bis zum 12. September. Bei der Preisverleihung am 9. September in der Schlossberghalle Starnberg wird Harfouchs neuer Film „Die Ironie des Lebens“ gezeigt. Das Festival würdigt die Schauspielerin auch mit einer Hommage mit drei weiteren Filmen 

Harfouch, die am 16. Oktober 1954 in Suhl geboren wurde, war zunächst an verschiedenen Theatern engagiert. Sie wurde mehrfach für ihre Theaterarbeit ausgezeichnet. Anfang der 1980er Jahre trat sie vor die Kamera und feierte in Filmen bedeutender DEFA-Regisseure wie Roland Gräf („Das Haus am Fluss“) und Siegfried Kühn („Die Schauspielerin“) erste Erfolge. Nach der Wende schaffte sie es auch im Westen Deutschlands nach oben. 

Ihre über 100 Kino- und Fernsehfilme umfassende Filmografie zeichne sich durch eine große Bandbreite und komplexe Charakterrollen aus, unterstrichen die Veranstalter des Festivals. Sie spielte etwa Magda Goebbels in Oliver Hirschbiegels „Der Untergang“, eine depressive Mutter in Hans-Christian Schmids Familiengeschichte „Was bleibt“ und eine flüchtige DDR-Bürgerin in Margarethe von Trottas „Das Versprechen“.

Das Fünf Seen Filmfestival kämpft mit steigenden Kosten und gekürzten Zuschüssen. Die Zukunft des Festivals sei gefährdet, hatten die Veranstalter im April mitgeteilt. Zu einem Minus bei den Einnahmen kämen höhere Ausgaben wegen der Inflation und steigender Raum- und Personalkosten.

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