GPS-Sender für Waldrapp-Nachwuchs in Burghausen

16.07.2021 | Stand 17.07.2021, 21:46 Uhr

Ein Waldrapp. Foto: Felix Kästle/dpa/Archivbild

Mit GPS-Sendern sollen die Flugrouten junger Waldrappe in Oberbayern erforscht werden. In Burghausen (Landkreis Altötting) sind in diesem Jahr 16 Jungtiere der Zugvogelart geschlüpft, wie die Deutsche Wildtier Stiftung in Hamburg mitteilte.

Die Stiftung übergab die Sender für die Jungvögel am Freitag der Weltnaturschutzorganisation IUCN, wie eine Sprecherin sagte. Die IUCN führt den Vogel auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In Europa gilt der Zugvogel seit 400 Jahren in freier Wildbahn als beinahe ausgestorben. Es gibt der Stiftung zufolge Programme zur Wiederansiedlung und inzwischen auch wieder wildlebende Waldrappe in Brutgebieten in Bayern und Baden-Württemberg. Weitere Brutgebiete in Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz sollen folgen.

Damit wiederangesiedelte, in Zucht aufgewachsene Waldrappe die Flugrouten in ihre Winterquartiere finden, müssten sie dafür eigens trainiert werden, erklärte eine Sprecherin. Dafür werden sie von Tierschützern mit einem Ultraleichtflugzeug auf ihrem ersten Flug begleitet. Die Vögel orientierten sich an dem Flugzeug und prägten sich die Route ein.

Die Jungvögel mit GPS-Sendern auszustatten, sei dann wichtig, um auch ihr Zugverhalten zu erforschen, sagte Klaus Hackländer, Vorsitzender der Deutschen Wildtier Stiftung. «Findet der junge Waldrapp im ersten Lebensjahr die Zugroute ins Winterquartier nicht, wird er es nie schaffen, auf eigenen Beinen zu stehen.»

Um den Flug jedes einzelnen Vogels genau verfolgen zu können, tragen die Waldrappe während des Fluges kleine, 25 Gramm leichte Sender. Diese werden den Angaben zufolge mit eigens hergestellten Teflonbändern an den Beinen befestigt, so dass die Vögel in ihrer Motorik nicht behindert würden.