Drehbuch-Förderpreis für DDR-Drama «Nahschuss»

10.07.2021 | Stand 12.07.2021, 20:19 Uhr

Felix Hörhager/dpa

Ein DDR-Agent im Auslandsgeheimdienst kann seine Arbeit nicht länger mit seinem Gewissen vereinbaren und will aussteigen. - Für ihr Drehbuch zum Polit-Drama «Nahschuss» mit Lars Eidinger und Luise Heyer hat die Filmemacherin Franziska Stünkel den Förderpreis Neues Deutsches Kino erhalten. Er ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden.

«Es geht hier um eine wichtige deutsche Geschichte, die schockierend und irritierend das autoritäre Regime der DDR beschreibt», begründete die Jury am Freitagabend auf dem Filmfest München, und: «Die beunruhigende Wahrheit, dass bis Mitte der 1980er Jahre Todesstrafen in der DDR verhängt wurden, war, so glauben wir, nicht so vielen Menschen bekannt. Zur Aufarbeitung der gemeinsamen Geschichte gehört auch, das Unerhörte, das Unausgesprochene, das Ungesehene und das Verdrängte hörbar und sichtbar zu machen.» Kinostart des von Stünkel auch inszenierten Films ist am 12. August.

Der mit 30.000 Euro dotierte Förderpreis für die beste Regie ging an Nikias Chryssos für «A Pure Place» mit Sam Louwyk, in dem zwei Geschwister aus einer fanatischen Sekte fliehen wollen. Die Jury lobte insbesondere die eindrucksvollen Bilder, die vor Fantasie strotzten und mit filmischen Effekten aufgeladen seien.

Miriam Düssel bekam den Förderpreis in der Kategorie Produktion (20.000 Euro) für das Drama «Mein Sohn» mit Anke Engelke und Jonas Dassler. Als bester Schauspieler (10.000 Euro) wurde Martin Rohde geehrt für seine Rolle in dem Film «Heikos Welt».

In der Jury saßen in diesem Jahr die Schauspielerin Sophie von Kessel, die Kammerspiel-Intendantin Barbara Mundel und der Schauspieler Komi M. Togbonou. Die mit insgesamt 70.000 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Bavaria Film, dem Bayerischen Rundfunk und der DZ Bank gestiftet.