Dirigent Andris Nelsons in Bayreuth umjubelt

23.08.2021 | Stand 24.08.2021, 21:20 Uhr

Der Gewandhauskapellmeister Andris Nelsons dirigiert.- Foto: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Mit einem umjubelten Konzert ist der lettische Dirigent Andris Nelsons zu den Bayreuther Festspielen zurückgekehrt. Fünf Jahre nach dem Eklat um seine kurzfristige «Parsifal»-Absage leitete der 42-Jährige am Sonntagabend ein Konzert mit Stücken aus drei Richard-Wagner-Opern. Schon im Vorfeld hatte Festspielleiterin Katharina Wagner betont, sich auf die beiden Konzerte mit Nelsons zu freuen - das zweite folgt am Mittwoch zum Abschluss der Spielsaison.

Die Konzerte sind Teil eines Ersatzprogramms für den in diesem Jahr ausgefallenen «Ring des Nibelungen». Dessen Neuinszenierung hatte wegen der Corona-Pandemie nicht umgesetzt werden können und soll 2023 auf die Bühne kommen. Stattdessen sind an den Nelsons-Abenden «Ring»-Werke zu hören, wenn auch in konzertanter Form.

Am Sonntag stand der Erste Aufzug aus der «Walküre» auf dem Programm - mit Bayreuth-Stammsänger Klaus Florian Vogt in der Hauptrolle. Vogt gab einen kraftvollen Siegmund, klar und mit Leichtigkeit. An seiner Seite glänzten Christine Goerke als Sieglinde und Günther Groissböck als Hunding. «Die Walküre» steht dieses Jahr als Neuinszenierung als einzige der vier «Ring»-Opern regulär auf dem Spielplan.

Im zweiten Teil des Abends gab es Stücke aus «Lohengrin» und «Parsifal» - wieder mit dem herausragenden Klaus Florian Vogt in den Hauptrollen. Der Tenor machte den Andris-Nelsons-Abend auch zu seinem Abend. Vom Publikum gab es überschwänglichen Applaus. Umjubelt wurden auch die Musiker, die normalerweise im Orchestergraben sitzen und in dem Konzert nun auf der Bühne platziert waren.

2016 war Andris Nelsons als Dirigent des «Parsifal» auf dem Grünen Hügel fest eingeplant. Jedoch überlegte er es sich anders und bat nur wenige Wochen vor der Premiere um die Auflösung seines Vertrages. Die Hintergründe für Nelsons überraschenden Rückzug blieben damals im Dunklen. Die Festspiele mussten kurzfristig Ersatz finden.