Hygiene-Regeln
Corona: So geht es in Sachen Maskenpflicht an den Kliniken weiter

06.04.2023 | Stand 16.09.2023, 23:56 Uhr

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Natürlich können Praxen im Sinne ihres Hausrechts eine weitere Verpflichtung zum Maskentragen festlegen, und genauso kann jeder freiwillig weiterhin eine Maske tragen.“ −Symbolbild: dpa

Am Freitag enden auch die letzten Maskenvorschriften in Gesundheitseinrichtungen. Dennoch können Schutzmaßnahmen an den Eingangstüren für Patientinnen und Patienten weiterhin bestehen bleiben.



Auch nach dem Ende der staatlichen Corona-Vorgaben können Praxen und Kliniken weiterhin Maskenvorschriften festlegen, allerdings nur nach eigener Entscheidung vor Ort. Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Natürlich können Praxen im Sinne ihres Hausrechts eine weitere Verpflichtung zum Maskentragen festlegen, und genauso kann jeder freiwillig weiterhin eine Maske tragen.“ Es sei positiv, dass es bald keine automatische Pflicht mehr gebe und man wieder in Eigenverantwortung handeln könne.

Schutz der Patienten



Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), erklärt gegenüber der dpa: „Kliniken sind es gewohnt, auch unabhängig von Corona zum Schutz ihrer Patienten Hygienemaßnahmen festzulegen.“ Mit dem Auslaufen der letzten gesetzlichen Corona-Maßnahmen trete man in eine neue Phase im Umgang mit dieser Erkrankung ein. „Krankenhäuser werden dann individuell nach der jeweiligen Situation entscheiden, welche Maßnahme sie ergreifen.“ Dies hänge ab von der Patientenzahl und sei sicherlich auch je nach Bereich des Krankenhauses unterschiedlich.

Nach drei Jahren in der Pandemie beenden sich zu Ostern auch die letzten bundesweiten Vorschriften im Infektionsschutzgesetz. Bis zum Freitag ist noch eine Maskenpflicht für Gäste in Praxen, Kliniken und Pflegeeinrichtungen gültig. Am Samstag ist auch sie vorbei.

Seit vielen Monaten keine große Gefahr mehr durch Corona



Der KBV-Chef Gassen erklärte, dass es seit vielen Monaten keine gefährliche Situation mehr in Bezug auf Corona gebe. „Vor diesem Hintergrund ist es folgerichtig, dass auch die Maskenpflicht für Patientinnen und Patienten in Praxen endet.“ Gaß sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag), dass eine stetige Maskierungspflicht für Mitarbeiter in Kliniken keinen Sinn ergibt. „Das kann man auch den Besucherinnen und Besuchern nicht zumuten.“

Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus äußerte sich zufrieden über den weiteren Rückweg in Richtung Normalität und Eigenverantwortung der Menschen. Mit der aktuell hohen Basisimmunität und den Impfmöglichkeiten seien staatliche Beschränkungen unangemessen und nicht mehr begründbar. Es liege nun an der Politik, gemeinsam mit Wissenschaftlern die im Zuge der Pandemie getroffenen Maßnahmen zu analysieren. Dabei sollten künftig strengere Anforderungen für Grundrechtseingriffe gesetzt werden, welche parlamentarischer Kontrolle unterliegen.

Forschungsarbeit gefordert



Der Unions-Gesundheitsexperte Tino Sorge betonte, dass man künftigen Gesundheitskrisen mit Bedacht begegnen müsse. „Harte Maßnahmen führen zu schweren Kollateralschäden“, sagte der CDU-Politiker der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). Ein Gremium im Bundestag oder eine Bund-Länder-Kommission könnte die Corona-Politik auf eine konstruktive Weise überprüfen. Es sei wichtig, Forschungsarbeit in Bezug auf länger anhaltende Beschwerden nach einer Corona-Infektion (Long Covid) voranzutreiben.

− dpa, kix, kse