Corona-Krise lässt Arbeitsagentur in Bayern digitaler werden

08.07.2021 | Stand 09.07.2021, 22:56 Uhr

Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Die Corona-Pandemie hat auch der Digitalisierung der Arbeitsagentur in Bayern einen Schub verliehen. Dadurch sei viel in Gang gekommen, das vor der Krise nicht vorstellbar gewesen sei, sagte der Chef der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, am Donnerstag in Nürnberg. So kommuniziere man mit Jugendlichen jetzt über die Video-Plattform Youtube. Viele Anträge seien inzwischen online stellbar.

Der bayerische Arbeitsmarkt erhole sich weiter von der Krise, sagte Holtzwart. Im Vergleich zu der Zeit vor Ausbruch der Pandemie liege die Arbeitslosigkeit aber aktuell noch fast 30 Prozent höher. Die Zahl der Stellenangebote ziehe in fast allen Branchen wieder an und nähere sich allmählich wieder dem Vor-Krisen-Niveau.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen bereite den Arbeitsmarktfachleuten aber Sorgen, sagte Holtzwart. Diese sei inzwischen zwar gesunken, habe im Mai aber immer noch 55 Prozent und im Juni 48 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum gelegen. Gerade Langzeitarbeitslose, Ältere, Menschen mit Behinderungen und Geflüchtete hätten es schwer, einen Job zu finden.

Mit dem von Automatisierung und Digitalisierung ausgelösten Strukturwandel steige das Anforderungsniveau in den Betrieben, sagte Holtzwart. Dadurch werde der Fachkräftebedarf einerseits weiter steigen. Andererseits werde es mehr Entlassungen von Menschen geben, deren Qualifikationen nicht mehr ausreichten. Das lebenslange Lernen gewinne deshalb für die Beschäftigten an Bedeutung.