Biotech-Firmen werben Millionensummen für Forschung ein

12.07.2021 | Stand 13.07.2021, 22:32 Uhr

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Bayerns Biotech-Hotspot liegt in Martinsried bei München. Im dortigen Gründerzentrum forschen mehr als 50 Start-ups zu Arzneimitteln und medizinischem Zubehör. Im ersten Halbjahr 2021 sammelten sie Geld in dreistelliger Millionenhöhe ein.

Alzheimer, Krebs und Covid-19 gehören zu den Krankheiten, an deren Behandlung bayerische Start-ups forschen. Im ersten Halbjahr 2021 haben 5 der 50 Firmen im Gründerzentrum IZB bei München insgesamt knapp 150 Millionen Euro eingeworben, wie IZB-Geschäftsführer Peter Zobel in Martinsried mitteilte. Das ist mehr als im gesamten Jahr 2020: Da kamen die Start-ups bei Finanzierungsrunden auf insgesamt 115 Millionen Euro.

Die Origenis GmbH gründete und finanzierte den Angaben nach mit Partnern die Firma Neuron 23 in Kalifornien - die Finanzierung schlossen sie mit insgesamt gut 95 Millionen Euro ab. Die AMSilk GmbH verzeichnete eine Finanzierung über 29 Millionen Euro, und die Leukocare AG sammelte 15 Millionen Euro ein. Die Firma Eisbach Bio bekam 8 Millionen Euro an staatlichen Fördergeldern aus dem Bundesforschungsministerium für ihre Arbeit zu Covid-19.

Eine IZB-Sprecherin verwies darauf, dass nicht alle Unternehmen ihre Zahlen veröffentlichen. Diese tauchten demnach in der Bilanz nicht auf. So sei die Firma Sirion Biotech von einem US-Unternehmen gekauft worden. Finanzielle Details dazu seien nicht bekannt.

Seit 2015 haben Start-ups im IZB in Martinsried Deals im Gesamtwert von gut 4,3 Milliarden Euro abgeschlossen. Gegründet wurde das IZB 1995. Zu den bekanntesten Unternehmen, die aus dem Gründerzentrum hervorgegangen sind, gehören die Morphosys AG und die Medigene AG.

Die Corona-Krise hat der Biotechnologie einen kräftigen Schub verliehen. Im Jahr 2020 hatte die Branche bundesweit laut dem Dachverband Bio Deutschland die Rekordsumme von 3 Milliarden Euro an Eigenkapital eingeworben. Zuvor lag der Höchstwert bei 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2018. Der Umsatz der 710 deutschen Biotech-Firmen war 2020 um 36 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro gestiegen.