Kabinett
Bayern will „Fast Lane“ für alle ausländischen Jobabschlüsse

05.11.2024 | Stand 05.11.2024, 15:13 Uhr |

Kabinettssitzung mit Schwerpunkt Asyl- und Wirtschaftspolitik - Nach einer Fast-Lane für Pflegeberufe setzt Bayern nun auch für alle anderen Berufe auf schnellere Verfahren bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse. - Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt Bayern in der Pflege schon länger auf eine schnellere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Das soll massiv ausgeweitet werden.

Ab Sommer 2025 soll es in Bayern für alle im Ausland erworbenen Berufsabschlüsse schnellere Anerkennungsverfahren geben. Das Kabinett in München beschloss die Einführung einer generellen „Fast Lane“ für Fachkräfte aus dem Ausland.

Gute Erfahrungen in der Pflege seit Juni 2023

„Es geht um eine Anlaufstelle pro Beruf und wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Fast Lane für die Pflegekräfte, die seit Juni 2023 in Kraft getreten ist“, sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU). In der Pflege konnte seitdem eine Erhöhung von 25 Prozent der Anträge und gleichzeitig eine Verkürzung der Bearbeitungszeit von gut sieben auf fünf Wochen registriert werden. Das gesamte Verfahren sei „durch digitalisiert“. 

Das Konzept setzt auf eine Zentralisierung von Anerkennungsverfahren: Für jeden Beruf soll es nur noch jeweils eine Anerkennungsstelle geben. Aktuell sind es in einem Berufsfeld bis zu sieben. Künftig sollen etwa Gesundheitsfachberufe einschließlich Notfallsanitätern ausschließlich beim Landesamt für Pflege und sämtliche Approbationsberufe bei der Regierung von Oberbayern gebündelt werden. Die Vorteile seien ein einheitlicher Verwaltungsvollzug und transparente Zuständigkeiten. Ferner sollen Einreiseverfahren für Fachkräfte zentralisiert und dadurch beschleunigt werden. Eine weitere Beschleunigung soll es durch eine engere Verzahnung aller beteiligter Stellen geben.

Scharf wünscht sich ein Onlineportal für Menschen, die nach Bayern wollen

„Das Ziel muss auch noch sein für Menschen, die bei uns Beschäftigung suchen, ein Onlineportal aufzubauen“, sagte Scharf. Dort müsse klar und einfach ersichtlich sein, wenn etwa ein Lehrer, Arzt oder Physiotherapeut nach Bayern kommen wolle, wo seine Anlaufstelle sei, damit dort alle Fragen geklärt werden und das Verfahren „vor allen Dingen beschleunigt“ werden könne.

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