Bayern kaufte Schüler-Schnelltests für 416 Millionen Euro

17.08.2021 | Stand 18.08.2021, 21:49 Uhr

Ein Corona-Selbsttest wird über dem Federmäppchen eines Grundschülers gehalten.- Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Illustration

Der Freistaat Bayern hat innerhalb eines halben Jahres von Februar bis Juli 2021 rund 416 Millionen Euro für den Kauf von Corona-Schnelltests ausgegeben, um Präsenzunterricht an den Schulen zu ermöglichen. Das geht aus einer Antwort des Bayerischen Gesundheitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hervor, die der «Augsburger Allgemeinen» (Dienstagsausgabe) vorliegt.

Insgesamt wurden demnach mehr als 88 Millionen Antigen-Laien-Selbsttests angeschafft. Zum Stichtag am 18. Juni 2021 hatten die Schulen demnach gut 15 Millionen Tests an die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehr- und Schulverwaltungspersonal ausgegeben.

Die sogenannten PCR-Pooltests, die mittlerweile als deutlich sicherer gelten als die «Nasenbohrer»-Schnelltests, sollen im neuen Schuljahr an Grundschulen und Förderschulen zum Einsatz kommen. Dass sie ab dem ersten Schultag überall zur Verfügung stehen, sei unwahrscheinlich.

«Ab wann ein flächendeckendes Angebot an Pool-PCR-Tests für alle Grundschulen angeboten werden kann, ist abhängig von den in Deutschland zur Verfügung stehenden Laborkapazitäten und damit auch abhängig vom Pandemiegeschehen im Herbst 2021», schreibt die Zeitung unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Die Umsetzung der PCR-Pool-Testungen sei für das erste Schulhalbjahr 2021/2022 geplant.

Gabriele Triebel, bildungspolitische Sprecherin der Grünen, kritisiert die Vorgehensweise der Staatsregierung beim Testen an Schulen. «PCR-Tests gibt es schon seit Monaten», sagte Triebel der «Augsburger Allgemeinen». «Die Staatsregierung hätte hier vorausschauender planen müssen, anstatt für eine hohe Summe Schnelltests zu bestellen.»