Der bayerische Einzelhandel warnt vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts vor dem Kauf bei asiatischen Onlinehändlern wie Shein oder Temu. Deren Marktanteil wird wohl dennoch steigen.
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Der bayerische Einzelhandel erwartet im Weihnachtsgeschäft stagnierende Umsätze und warnt vor der Onlinekonkurrenz aus Fernost. Gerade bei Kinderspielzeug oder Kleidung sollte man vorsichtig sein, heißt es vom Handelsverband Bayern. Bei Versendern wie Shein, Temu oder Alibaba wisse man oft nicht, wer die Dinge produziert habe und ob Sicherheitsstandards eingehalten würden. Daher rät der Verband: „Finger weg von solchen vermeintlichen Schnäppchen.“
„Finger weg von vermeintlichen Schnäppchen“
In Europa gebe es aus guten Gründen strenge Sicherheitsstandards, sagt Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. So dürften die Augen von Teddybären sich zum Beispiel nicht lösen, weil sonst Verschluckgefahr bestehe. Ein billiger Teddy von einem der kritisierten Versender könne so zum „gefährlichen Problembär unter dem Christbaum“ werden. Puff appelliert daher an die Verbraucher, sich nicht auf diese Plattformen einzulassen.
Dennoch werden deren Umsätze wohl weiter steigen. Der Handelsverband Bayern geht – konservativ gerechnet – von rund 250 Millionen Euro Umsatz aus, die die asiatischen Anbieter im bayerischen Weihnachtsgeschäft erzielen werden. Das wäre ein Plus von 20 bis 30 Prozent. Insgesamt sei ihr Anteil am Onlinegeschäft mit rund 9 Prozent damit aber noch deutlich geringer als beispielsweise in den USA.
Insgesamt stagniert auch Online
Der Großteil des Weihnachtsgeschäfts in Bayern wird allerdings auch in diesem Jahr voraussichtlich auf den stationären Handel entfallen. Der Verband erwartet insgesamt Umsätze von 15,3 Milliarden Euro. 2,7 Milliarden davon werden den Erwartungen zufolge auf das Onlinegeschäft entfallen. Das Wachstum in beiden Bereichen ist gering. Insgesamt rechnet der Handelsverband mit plus 1,3 Prozent, online mit 1,4 Prozent – preisbereinigt bedeutet das sogar einen leichten Rückgang.
Dennoch herrscht beim Handel gedämpfter Optimismus. „Die Stimmung im Land ist insgesamt nicht so schlecht, wie sie oft dargestellt wird“, sagt Verbandspräsident Ernst Läuger. „Wir hoffen, dass sich die Menschen gerade zu Weihnachten etwas gönnen und nicht an Geschenken sparen werden.“ Schon jetzt merke man, dass die Kundenfrequenzen in den Innenstädten wieder stiegen. Die Konsumenten wollten auch wieder mehr soziale Kontakte.
Der Gutschein bleibt die Nummer eins
Wie in den Vorjahren werden voraussichtlich wieder Gutscheine und Bargeld besonders häufig unter dem Christbaum liegen. Sie machen laut Handelsverband rund ein Viertel des Volumens aus. Dahinter folgen unter anderem Spielwaren, Kosmetik, Bücher, Bekleidung und Schuhe.
Wer über seine Geschenke noch ein wenig nachdenken will, hat dazu noch bis kurz vor 14 Uhr an Heiligabend Zeit – dann schließen die Geschäfte.
− dpa