Von Christian Walser
Land unter – das ist aktuell die traurige Lage beim Circus Gebrüder Barelli: Morgen wäre eigentlich die Premiere beim Festplatz am Europakanal in Regensburg geplant gewesen. Die Regenfälle in den vergangenen Tagen haben den Zirkusplatz allerdings in weiten Teilen unter Wasser gesetzt – an normale Aufbauarbeiten ist nicht zu denken. „Wir kämpfen aktuell mit dem ganzen Wasser“, sagt Franz Barelli, Mitgründer des Zirkus.
Die Zirkus-Fans müssen sich gedulden: Der Auftakt muss um eine Woche nach hinten verschoben werden. „Jetzt versuchen wir erst mal mit einer Wasserpumpe alles abzupumpen. Dann können wir immerhin endlich aufbauen“, sagt Franz Barelli.
Bereits die Anreise nach Regensburg war alles andere als einfach. Auf der Fahrt von Wiesbaden, wo der Zirkus zuvor gastierte, gab es drei Unfälle. Unter anderem hatte einer der über 60 Transporter eine Panne und die Achse eines Wohnanhängers ist gebrochen. „Der Lkw hatte Teile der Manege und des Zirkus-Eingangs geladen. Da mussten wir dann schnell umdisponieren und umverladen, damit alles rechtzeitig in Regensburg ist“, blickt Franz Barelli auf den ungeplanten Zwischenfall zurück. „Zeitlich ist das dann eng, da wird es dann etwas stressig“, sagt er. Durch die unerwartete Regenunterbrechung ist nun ungewollt etwas mehr Zeit. Der Stress jedoch bleibt.
Der Zirkus gastiert nun vom 25. September bis zum 13. Oktober in Regensburg. Den Besuchern, die sich bereits Karten für eine der Vorstellungen diese Woche gekauft haben, sagt er: „Alle Freikarten und Gutscheine behalten natürlich weiterhin ihre Gültigkeit.“
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Künstler aus aller Welt in Regensburg
Das Programm bleibt das Gleiche und Besucher können sich auf zwei Vorstellungen täglich um 16 und 20 Uhr freuen, außer an den Ruhetagen Montag und Dienstag. Außerdem gibt es immer wieder Aktionstage. Mittwochs und donnerstags ist beispielsweise Familientag, bei dem ein Clown Kinder auch mit in die Manege holt. Am Freitag ist Spartag, die Tickets kosten dann nur zehn Euro. Sonntags finden die Vorstellungen um 11 und 15 Uhr statt.
Die Besucher dürfen sich auf viele einzigartige Erlebnisse und Darbietungen freuen. Neben Künstlern aus aller Welt kann man im hauseigenen Zirkusmuseum antike Zirkusutensilien bestaunen. „Es ist für alle was dabei“, freut sich Franz Barelli.
Zu den Artisten, die ihre Fähigkeiten zum Besten geben, gehört unter anderem die Gruppe „The Gerlings“. Sie stellen in zwölf Metern Höhe ihr Können auf dem Hochseil zur Schau. Die Familie aus Kolumbien hat bereits den Silbernen Zirkusclown beim Internationalen Zirkusfestival von Monte Carlo gewonnen. Außerdem wird die Gruppe „The Flying Zuniga“ aus Brasilien in Regensburg auftreten. Sie bieten auf dem Flug-Trapez eine atemberaubende Show dar und haben den Goldenen Zirkusclown in Monte Carlo abgeräumt.
Ganze Familie eingespannt
Auch der Name Barelli ist Programm: Der 13-jährige Francesco Barelli wird eine Jonglage mit bis zu neun Bällen performen. Und Timmy Barelli, der Direktor des Zirkus, versucht dem Publikum mit seiner lustigen Art einen unvergesslichen Abend zu bereiten. Darüber hinaus gibt es viele weitere Künstler, die ihr Talent in den Aufführungen zeigen werden. „Der Auftritt ist von Anfang bis Ende gemeinsam durchchoreographiert“, sagt Franz Barelli. Zusätzlich gastiert ein Zehn-Mann-Live-Orchester aus Polen. „Das Orchester gestaltet die ganze Show mit der Musik und schafft eine ganz besondere Atmosphäre.“
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Frei stehender Zeltpalast in Regensburg
Neben den vielen internationalen Künstlern bringt der Zirkus auch zwei Besonderheiten mit nach Regensburg. „Wir sind der einzige Zirkus Deutschlands mit einem frei stehenden Zeltpalast. So können wir Sichtbehinderungen der Zuschauer innerhalb der Manege vermeiden. Außerdem haben wir drinnen die modernste Sitztribüne mit gepolsterten Ledersitzen“, sagt Franz Barelli.
Eine weitere Besonderheit ist das hauseigene Museum. Dort sind beispielsweise ein über 100 Jahre alter Zirkuswagen ausgestellt und viele weitere Plakate und Uniformen aus vergangenen Zirkustagen. „Die Sachen sind teilweise von meinem Großvater oder Urgroßvater und dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei“, sagt Franz Barelli stolz.
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