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Versuchter Mord in Sinzing: Kripo hat dritten Verdächtigen gefasst

09.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:26 Uhr

Ein 27-Jähriger (2.v.r.) soll den Senior in Sinzing niedergeschlagen haben. In der Nacht nach der Tat soll er mit dem neuen Verdächtigen erneut eingebrochen und den Tresor entwendet haben. Foto: Baumgarten

Nach dem brutalen Überfall auf einen Senior in Kohlstadt bei Sinzing im Landkreis Regensburg hat die Kripo einen 20-Jährigen ermittelt. Er soll beim Diebstahl des Tresors geholfen haben – in U-Haft muss der dritte Verdächtige aber nicht.



Ein Überfall und Angriff auf einen hochbetagten Mann erschütterte Ende März Sinzing. Nun hat die Polizei einen dritten Verdächtigen verhaftet. Gegen den 20-Jährigen wird jedoch nicht wegen versuchten Mordes ermittelt, wie Polizeisprecher Claus Feldmeier bestätigte.

Der neue Tatverdächtige soll einem 27-Jährigen geholfen haben, den schweren Tresor aus dem Haus zu schaffen – in der Nacht nach der als versuchten Mord eingestuften Tat. In Untersuchungshaft muss der dritte Mann für den Wohnungseinbruchdiebstahl jedoch nicht.

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Rückblick: Am 27. März soll ein 97-Jähriger im Sinzinger Gemeindeteil Kohlstadt das Opfer eines Verbrechens geworden sein. Die Polizei rekonstruierte Folgendes: Gegen 19.30 Uhr ließ der Senior einen Mann ins Haus, der etwas am Telefon reparieren sollte. Dann aber wurde der Sinzinger von hinten niedergeschlagen und im Keller des abseits gelegene Hauses eingesperrt. Trotz lebensgefährlicher Verletzung konnte sich der Senior nach rund zwei Stunden selbst befreien. Nachbarn wählten daraufhin den Polizei-Notruf.

Einbruch in versiegelten Tatort nach versuchtem Mord



Ungewöhnlich: Am Tatort fehlte zunächst nichts. Doch in der Nacht darauf kamen der oder die Täter wohl zurück. Im rückwärtigen Teil des von der Kripo versiegelten Hauses wurde eingebrochen. Diesmal fehlte auch etwas – ein massiver Tresor verschwand spurlos. Also rückten die Spezialisten der Spurensicherung und die Mordermittler wieder an.

Das alles sorgte für große Verunsicherung in der Landkreis-Gemeinde. Tagelang war die Polizei in Sinzing mit einem Großaufgebot im Einsatz. Bereitschaftspolizisten befragten Anwohner in Kohlstadt; sogar ein Polizeihubschrauber kreiste über den Dächern des Dorfs.

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Am 29. März stellte sich dann ein 28-Jähriger bei der Polizei. Wenig später nahmen Ermittler einen 27-Jährigen fest. Beide Männer stammen aus dem Landkreis Regensburg – und sie kannten ihr mutmaßliches Opfer. Das hatte laut Polizei einen Dienstleistungsvertrag für den Telefonanschluss abgeschlossen. Dass es noch einen dritten Tatbeteiligten gegeben haben dürfte, verfolgten die Ermittler früh: Nicht zuletzt, weil der 28-Jährige laut seinem Strafverteidiger Michael Haizmann für die zwei Tatzeiträume jeweils Alibis vorweisen konnte.

Haftbefehl eröffnet, aber außer Vollzug gesetzt



Das hat sich nun wohl bestätigt. Bereits am Freitag nahmen Beamte der Regensburger Kriminalpolizei den neuen Verdächtigen fest. Offenbar hatten Handyauswertungen zu ihm geführt. Der 20-Jährige räumte seine Beteiligung am Einbruch in den versiegelten Tatort nach Informationen der Mediengruppe Bayern wohl auch ein. Auch er stammt aus dem Landkreis Regensburg. Der Ermittlungsrichter setzte den Haftbefehl gegen den neuen Verdächtigen daher außer Vollzug. Er bleibt unter Auflagen auf freiem Fuß. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden laut Polizei womöglich tatrelevante Gegenstände sichergestellt. „Unsere Ermittlungen laufen weiter“, so Feldmeier.

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Die Staatsanwaltschaft hatte den brutalen Überfall in Sinzing bezüglich der zwei anderen Männer als versuchten Mord eingestuft – der lebensgefährliche Angriff auf den 97-Jährigen soll aus Heimtücke geschehen sein, so Oberstaatsanwalt Thomas Rauscher.