Oberpfalz
Sprengstoff bei 13-Jährigen gefunden: Planten zwei Jungen einen Amoklauf?

17.01.2023 | Stand 17.09.2023, 5:20 Uhr

−Symbolbild: Gateau, dpa

Zwei Kinder aus der Oberpfalz stehen im Verdacht, eine schwere Straftat geplant zu haben. Die Polizei stellte bei Durchsuchungen unter anderem Strengstoff sicher und nahm die 13-Jährigen in Gewahrsam.



Die Kinder wurden in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen. Bei Wohnungsdurchsuchungen in der Oberpfalz hat die Polizei bei Kindern Sprengstoff und weitere verbotene Gegenstände gefunden. Zwei 13-Jährige im Landkreis Neustadt an der Waldnaab sollen eine schwere Straftat geplant haben, teilte die Polizei am Montag mit.

Insbesondere einer der beiden habe intensiv im Internet zu Amoktaten recherchiert. In Chat-Gruppen soll sich der Bub beispielsweise damit befasst haben, wo bei der Durchführung anderer Taten Probleme aufgetreten seien oder wo die Täter gestoppt worden seien, um das möglichst zu vermeiden. Der 13-Jährige habe den Erkenntnissen nach viel Zeit in seine Recherchen zu Attentaten investiert.

Ort für die Tat stand bereits fest



Es soll bereits einen konkreten Ort für die Tat der Kinder gegeben haben. Hätten sie ihren Plan umgesetzt, wären möglicherweise mehrere Menschen in großer Gefahr gewesen.

Anlass für die Durchsuchung seien die Nachrichten in sozialen Netzwerken gewesen. Aus denen hätten sich Anhaltspunkte ergeben, dass zwei strafunmündige Kinder möglicherweise im Besitz verbotener Gegenstände seien und Straftaten planen könnten. Die Ermittler sahen eine konkrete Gefahr.

Bei einem Einsatz in drei Wohnungen stellten Beamte Gegenstände sicher, bei denen es sich um selbstgebaute Sprengkörper oder Attrappen handeln könnte, hieß es. Auch Softair-Waffen, Handys und Computer seien sichergestellt worden.

Kinder lagerten Sprengstoff



Der Sprengstoff habe sich im Besitz eines Angehörigen befunden, der nach aktuellem Stand der Ermittlungen aber nicht in die Pläne der minderjährigen Kinder involviert gewesen sei. Gegen den Mann werde wegen möglicher sprengstoffrechtlicher Verstöße ermittelt. Die Behörden gehen davon aus, dass der Mann das Material verbotenerweise von seinem Arbeitsplatz mit nach Hause genommen habe.

Die sprengstoffverdächtigen Gegenstände wurden den Angaben nach von Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes in der Nähe des Fundortes kontrolliert gesprengt. Die näheren Umstände der im Raum stehenden Straftaten müssten noch ermittelt werden.

− dpa