Am Montag ist Schluss
Schock für Kunden: Sozialer Buchladen am Regensburger Minoritenweg schließt

29.09.2024 | Stand 29.09.2024, 19:45 Uhr |

Mitarbeiter Martin Cieslik und Martina Fuchs müssen sich vom Minoritenweg verabschieden, Sabine Watzlawik (r.) vom Verein Aktion Kultur Sozial plant eine Neueröffnung. Foto: Rainer Wendl

Schlechte Nachricht für alle Freunde des sozialen Buchladens am Regensburger Minoritenweg: Die beliebte Verkaufsstelle mit ihrem riesigen Sortiment an günstigen Büchern aller Art hat am Montag letztmals geöffnet.

  

Völlig unerwartet kommt die Schließung nicht, wie Martina Fuchs vom Buchladen-Team erklärt: „Die Vorstandschaft vom Donaustrudl hat bereits im Mai beschlossen, sich aufgrund von organisatorischen und personellen Gegebenheiten vom Buchprojekt zu verabschieden. Davon betroffen ist leider auch unser wirtschaftlich erfolgreicher Laden.“

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Das aus sechs ehrenamtlichen und zwei fest angestellten Mitarbeitern bestehende Team hätte das Geschäft gerne weitergeführt und den Gewinn an verschiedene soziale Organisationen gespendet, der Donaustrudl-Vorstand hatte auch seine Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Träger und der Gründung eines eigenen Vereins angeboten. Laut Fuchs war die Zeit aber zu kurz, um dies zu erledigen und zugleich einen bezahlbaren größeren Laden zu finden.

Waren an zwei Organisationen gegeben

Der Donaustrudl übergibt den Warenbestand jetzt kostenfrei an zwei Organisationen: Retex wird die Bücher online über Ebay verkaufen, der Verein Aktion Kultur Sozial will mit seinem Teil des Sortiments einen Laden mit gleichem Konzept eröffnen und dort zusätzlich auch Workshops anbieten. Die Suche nach einer geeigneten Immobilie läuft bereits.

Ungeachtet dieser positiven Zukunftsperspektive überwiegt aktuell das Negative. „Unsere treuen Kunden sind traurig und geschockt wegen der schnellen Schließung. Und leider verlieren auch unsere beiden Mitarbeiter Martin und Sybille ihren Arbeitsplatz“, sagt Fuchs. Ihren abschließenden Dank an alle Kunden und Buchspender verknüpft sie mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen: „Vielleicht gibt es ja bald einen neuen Second-Hand-Buchladen unter Federführung vom Verein Aktion Kultur Sozial. Leerstände in der Stadt gäbe es ja genügend.“

rw


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