2. Eishockey-Liga
Regensburger Eisbären landen Auswärtscoup in Kaufbeuren

27.11.2022 | Stand 19.09.2023, 3:22 Uhr

Die Eisbären (hier Nikola Gajovsky im Spiel gegen Selb) rappeln sich nach einem schwachen ersten Drittel auf und fahren einen Sieg ein. Foto: Andreas Nickl

Von Heinz Gläser

Kaufbeuren. Die Eisbären haben ihre kleine Ergebniskrise gestoppt und einen überraschenden Auswärtscoup gelandet. Die Regensburger kamen nach einer klaren Leistungssteigerung am Sonntag beim DEL-2-Spitzenteam ESV Kaufbeuren zu einem 3:2 (1:2, 0:0, 2:0)-Sieg und imponierten dabei mit unbändigem Kampfgeist.



Richard Divis und Topi Piipponen drehten im Schlussdrittel mit zwei Treffern binnen 20 Sekunden die Partie spektakulär.

Zu ungewohnt früher Stunde um 14.30 Uhr begegneten sich zwei Teams, denen das Glück zuletzt nicht hinterhergelaufen war. Den drei knappen und teils äußerst unglücklichen Heimniederlagen der Regensburger standen drei Pleiten in Folge gegenüber, die die Hausherren quittiert hatten. Im Duell des Tabellenzweiten (45 Punkte) aus dem Allgäu war der Rangneunte aus der Oberpfalz (29) klarer Außenseiter, zumal Eisbären-Chefcoach Max Kaltenhauser erneut Corey Trivino nicht zur Verfügung stand.

Strafzeiten rächen sich

Der frühe Rückstand der Gäste resultierte aus den Strafzeiten gegen Andrew Schembri und Patrick Demetz. Kaufbeuren münzte die Überzahl jeweils in einen Treffer um, wobei Eisbären-Goalie Devin Williams beim ersten eine unglückliche Figur abgab, als er die Scheibe seitlich abprallen ließ und Tyler Spurgeon nur noch den Schläger hinhalten musste. Ganz ähnlich beim 0:2 aus Regensburger Sicht: Der 36 Jahre alte Kanadier Spurgeon war erneut zur Stelle.

Die Eisbären blieben indes die Antwort nicht schuldig, obwohl Kaufbeuren über die Tore hinaus Dauerdruck entwickelte. Schembri traf bei der zweiten Chance – die erste hatte Topi Piipponen vergeben – nach einem Alleingang auf Vorlage von Patrick Demetz zum Anschluss, der zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft war.

Eine Strafzeit gegen Jakob Weber verstrich ohne weiteren Flurschaden. Die Regensburger Defensive hatte sich einigermaßen stabilisiert, allerdings gegen stürmische Allgäuer alle Hände voll zu tun. Bis auf einige Entlastungsangriffe blieb im temporeichen ersten Abschnitt das eigene Angriffsdrittel der Regensburger weitgehend unberührtes Terrain. Ein Schussverhältnis von zwölf zu zwei sprach Bände. Bemerkenswert war aber die Moral, mit der sich die Eisbären gegen den Sturmwirbel von Kaufbeuren stemmten.

Stimmungsvolle Kulisse

Im zweiten Drittel ging es vornehmlich darum, mehr eigene Akzente zu setzen. Das gelang zu Beginn im Überzahlspiel kaum. Erst Weber und Schembri hatten vage Einschussmöglichkeiten, als Jacob Lagace die Strafbank drückte.

Vor einer stimmungsvollen Kulisse gestalteten die Eisbären die Partie nun dennoch ausgeglichener. Torhüter Williams strahlte mehr Sicherheit aus, und der emsige Lukas Heger prüfte Daniel Fießinger, den Ex-Regensburger im Kaufbeurer Tor. Spätestens als Nikola Gajovsky frei vor Fießinger zum Abschluss kam, war eigentlich der Ausgleich fällig. Der Pfosten stand beim Schuss des Eisbären-Kapitäns im Weg. Ein Leistungsunterschied zwischen dem DEL-2-Topteam und dem Aufsteiger war in dieser Phase nicht mehr auszumachen. Williams bestand auch die nächste Prüfung – Auge in Auge mit dem freien Florian Thomas.

Alles offen also zu Beginn des Schlussdrittels. Das Pfostenpech blieb den immer stärker auftrumpfenden Eisbären derweil treu, diesmal scheiterte Daniel Pronin. Ein starker Fießinger hielt den Vorsprung für Kaufbeuren lange fest, konnte die Niederlage aber letztlich nicht abwenden.

Statistik

Kaufbeuren – Eisbären 2:3 (2:1, 0:0, 0:2)

ESV Kaufbeuren:
Fießinger – S.Schütz, Schmidt; Echtler, Thiel; Orendorz, Bidoul – Lehtonen, Spurgeon, Lillich; Schweiger, Gorcik, Lagace; Lewis, Laaksonen, Krauß; Thomas, Oswald, Hops

Eisbären Regensburg: Williams – Gulda, Bühler; Weber, Tippmann; Demetz, Schiller; Heider – Divis, Schwamberger, Gajovsky; Ontl, Keresztury, Piipponen; Matus, Schmid, Schembri; Pronin, Heger, Wagner

Tore: 1:0 (4:33) Spurgeon (Lehtonen, Oswald bei 5-4); 2:0 (8:08) Spurgeon (Lehtonen, Lagace bei 5-4); 2:1 (9:17) Schembri (Demetz); 2:2 (55:25) Divis (Gajovsky, Schwamberger); 2:3 (55:45) Piipponen (Keresztury, Weber)

SR: Seedo Janssen/Bastian Haupt. – Zuschauer: 2429. – Strafminuten: Kaufbeuren 8 – Regensburg 10