Lebenslang oder Freispruch?
Mordprozess in Regensburg: Urteil gegen Pflegerin erwartet

28.10.2024 | Stand 28.10.2024, 6:53 Uhr |

Die wegen Mordes angeklagte Pflegerin im Verhandlungssaal des Landgerichts Regensburg neben ihrer Verteidigerin Anna Schwarz. Am Montag wird das Urteil gegen sie erwartet. − Foto: Armin Weigel/dpa

Die Staatsanwaltschaft fordert für eine Regensburger Krankenschwester lebenslange Haft für Mord. Die Verteidiger plädieren auf Freispruch. Nun müssen die Richter entscheiden.

  

In dem Indizienprozess gegen eine 37 Jahre alte Krankenschwester vor dem Landgericht Regensburg soll am Montag (14 Uhr) das Urteil verkündet werden. Der Staatsanwalt legte der Frau unter anderem Mord und dreifachen Mordversuch zur Last und forderte lebenslange Haft sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Die zwei Verteidiger plädierten auf Freispruch für ihre Mandantin.

Staatsanwaltschaft: Mordmerkmale Habgier und Heimtücke erfüllt



Die Staatsanwaltschaft wirft der Pflegerin vor, in einem Krankenhaus Patienten mit einem Medikament bewusstlos gemacht zu haben, um ihnen Schmuck zu stehlen. Eine 65 Jahre alte Frau starb. Ursprünglich ging es in der Anklage zudem um fünf Fälle, in denen Patienten überlebten. Zum Ende der Beweisaufnahme gingen die Ermittler nur noch von dreien aus. Der Staatsanwalt sah die Mordmerkmale Habgier und Heimtücke erfüllt.

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Verteidigung: Schuld nicht nachweisbar



Die Verteidigung betonte, dass sich nicht nachweisen lasse, dass die Angeklagte tatsächlich die Medikamente verabreicht und den Schmuck genommen habe. Überdies sei nicht ausgeschlossen, dass nicht doch ein unbekannter Dritter der Täter ist. Die Angeklagte, eine philippinische Staatsangehörige, wies in ihrem letzten Wort die Vorwürfe von sich.

− dpa