Details zum Tötungsdelikt in Regensburg
Mann tötet wohl im Streit seine Vermieterin – 52-Jähriger am Tatort verhaftet

14.03.2023 | Stand 17.09.2023, 0:59 Uhr

Die Hintergründe der Bluttat sind noch unklar. Das müssen Ermittler der Regensburger Kripo nun klären. Am Tatort übernahmen am späten Nachmittag die Spezialisten der Spurensicherung. Foto: Baumgarten

Eine 79-Jährige ist am Dienstag in Regensburg offenbar das Opfer eines Tötungsdelikts geworden. Auch die Enkelin der Frau ist bei dem Angriff verletzt worden – Lebensgefahr besteht laut Polizei aber keine.



Die Enkelin hatte kurz vor 16 Uhr den Notruf gewählt. Als erste Polizeistreifen am Tatort eintrafen, konnten sie einen 52-Jährigen festnehmen. Er steht im Verdacht, die zwei Frauen im Streit angegriffen und wohl mit einem Messer schwer verletzt zu haben. Der mutmaßliche Täter lebte mit seinen Opfern unter einem Dach.

Während im Haus die Retter noch um das Leben der Seniorin kämpfen, riegelt die Polizei den Tatort in der Brunhildstraße weiträumig ab. Was sich im Inneren der etwas älteren Doppelhaushälfte abspielt, ist von außen nicht zu sehen: Bis zum Eintreffen von Notarzt und Sanitäter reanimieren Polizisten die Frau. Später übernehmen die Retter und kämpfen um das Leben der 79-Jährigen. Am Ende leider ohne Erfolg – die Frau erliegt ihren schwersten Stichverletzungen. Dass hier etwas ganz Schreckliches passiert sein muss, lassen die nur wenige Zeit später eintreffenden Mordermittler erahnen.

Erste Details zu der Bluttat wurden am frühen Abend bekannt: Der Tatverdächtige war wohl der Untermieter der Seniorin und lebte bereits seit längerer Zeit in dem Haus. Er griff die Dame offenbar mit einem Messer an – im Streit, wie zu erfahren war. Dabei verletzte er jedoch nicht nur die 79-Jährige schwerst, sondern auch eine ihrer Enkelinnen. Eine 27-Jährige kam mit Schnitt- und Stichverletzungen in ein Krankenhaus. Zur Tatzeit war zudem deren Schwester in dem Haus in der Brunhildstraße. Sie blieb aber unverletzt.

Womöglich wurde diese junge Frau aber Augenzeugin der Bluttat. Sie wurde noch vor Ort vom Kriseninterventionsteam betreut. Währenddessen übernahmen am Tatort das für Tötungsdelikte zuständige Kommissariat 1 und auch die Spurensicherung. Warum der 52-Jährige mit der älteren Dame in Streit geriet und das so eskalierte, müssen die Ermittler der Kripo nun klären. „Dafür ist es derzeit noch zu früh“, sagte Polizeisprecher Claus Feldmeier. „Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“

Der Tatverdächtige ließ sich direkt vor der Doppelhaushälfte festnehmen. „Er leistete dabei keinerlei Widerstand“, wie Feldmeier bestätigte. Auch bei dem 52-Jährigen würden Spuren gesichert. Ob er sich zur Sache und den Hintergründen selbst eingelassen hat, ließ der Polizeisprecher offen. Bei Tatbeständen wie Mord oder Totschlag muss einem Beschuldigten laut Gesetz ein Verteidiger zur Seite gestellt werden. Ohne einen Anwalt darf der 52-Jährige von den Mordermittler gar nicht vernommen werden.

Nachbarn reagierten schockiert, als erste Informationen durchdrangen. Dass die nahe der OTH, aber abseits gelegene Wohnstraße jemals zu einem Tatort werden könnte, hätte in der Brunhildstraße so nie jemand für möglich gehalten.