Ein Maskierter dringt nachts über ein gekipptes Fenster in die Regensburger Wohnung einer 19-Jährigen ein und nimmt sexuelle Handlungen an der jungen Frau vor. Die Kripo versucht nun die Tat vom 7. Juni mit Hilfe von Zeugen aufzuklären und den Unbekannten zu identifizieren.
Alptraum für eine 19-jährige Frau mitten in der Nacht: Ein unbekannter Mann drang in der vergangenen Woche über ein gekipptes Fenster in ihr Schlafzimmer ein und bedrängte sie sexuell. Die Kriminalpolizei Regensburg fahndet nun nach dem Täter.
Wurde Wohnung ausspioniert?
Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler verschaffte sich die männliche Person gegen drei Uhr nachts Zutritt in die Wohnung in einem oberen Stockwerk der Wohnanlage. Die 19-Jährige lebt dort zusammen mit einer Mitbewohnerin. Ob der Mann die Wohnung zuvor bewusst ausspionierte und gezielt den Übergriff auf die 19-Jährige plante, ist Gegenstand der Ermittlungen, hieß es auf Nachfrage der Mediengruppe Bayern. Die Tat ereignete sich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Bereich der Frankenstraße und Drehergasse.
Wie die Polizei in einer Pressemitteilung am Dienstag mitteilte, sei die junge Frau im Schlafzimmer überrascht worden. Der Täter habe sich der 19-Jährigen genähert und sie gegen ihren ausdrücklichen Willen sexuell bedrängt. Für das 19-jährige Opfer, das dem Unbekannten in diesem Moment hilflos ausgeliefert war, müssen es dramatische Minuten voller Angst gewesen sein. Der Täter ließ dann aber unvermittelt wieder von der jungen Frau ab und suchte das Weite. Die 19-Jährige vertraute sich ihrer Mitbewohnerin an. Gemeinsam alarmierten sie die Polizei.
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Allerdings gibt es nur spärliche Angaben zu dem Unbekannten, der mutmaßlich nicht aus dem Bekanntenkreis der jungen Frau stammt. „Die eingeleitete Fahndung im Nahbereich ist negativ verlaufen“, so Polizeisprecherin Corinna Wild. Der Täter sei dunkel gekleidet gewesen und habe sein Gesicht hinter einer dunklen Maske mit weißem Totenkopfaufdruck versteckt. Diese Maske habe er halbhoch über sein Gesicht gezogen. Vermutlich um Spuren zu vermeiden, trug er zudem Handschuhe. Außerdem soll der Mann eine Tasche mitgeführt haben. Zu Alter und Statur konnte das Opfer keine näheren Angaben machen.
Die Ermittlungen verliefen bislang erfolglos, weshalb die Kriminalpolizei nun öffentlich nach dem Mann sucht und die Bevölkerung um Beobachtungen bittet, die in der Nacht auf den 7. Juni im Bereich des Wohnkomplexes an der Frankenstraße gemacht wurden. Zeugen können sich unter der Rufnummer 0941/506-2888 bei der Kriminalpolizeiinspektion Regensburg melden.
Ähnliche Vorfälle im Westen der Stadt
Der Fall erinnert an einen Spanner, der 2021 im Regensburger Westen sein Unwesen trieb. Drei Jahre lang hatte der Mann junge Frauen beobachtet, die in Erdgeschosswohnungen lebten. Er betrat nachts die Terrassen der Bewohnerinnen, trank dort Bier und rauchte, während er seinen Blick auf die geschlossenen Jalousien der Wohnungen richtete. Die Frauen fühlten sich gestalkt und hatten Angst. Mehrere von ihnen installierten daraufhin Videokameras. Zwei Opfer veröffentlichten Bilder des Eindringlings in Sozialen Medien. Zu diesem Zeitpunkt fühlten sich die bedrängten Frauen von der Polizei nicht richtig ernst genommen mit ihren Ängsten und erhoben deshalb schwere Vorwürfe. Die Aufnahmen waren es schließlich auch, die den Spanner etwa ein dreiviertel Jahr später dann doch noch überführten. Der 56-Jährige wurde im Februar 2023 vom Amtsgericht Regensburg zu einer Geldstrafe wegen Hausfriedensbruchs verurteilt. Allerdings konnten dem Mann nur wenige Taten konkret nachgewiesen werden. Auch für einen sexuell motivierten Drang fehlten dem Gericht am Ende die Beweise.
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In der Wohnanlage, die nun zum Ort eines sexuellen Übergriffs wurde, gab es in der Vergangenheit bereits größere Polizeieinsätze. Im Dezember 2022 kam es zu einer Messerattacke. Ein 25-Jähriger hatte im Drogenrausch seinen Nachbarn (20) niedergestochen und lebensgefährlich verletzt.
ig/ba